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Kurt Mathis fährt mit dem eigenen Sessellift zu seinem Lieblingsort, dem Haldigrat.
SRF
abspielen. Laufzeit 56 Minuten 31 Sekunden.
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Kurt Mathis: «Ich lasse mich auf das Abenteuer ein»

Vor 15 Jahren kaufte der 61-jährige Gipser Kurt Mathis aus Wolfenschiessen einen Sessellift und ein Berggasthaus im Kanton Nidwalden. Dabei hatte er weder vom Tourismus noch vom Gastgewerbe die geringste Ahnung. Heute ist das Haldigrat ein Geheimtipp unter Freeridern und Berggängern.

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Der über 50-jährige Sessellift wurde vor einigen Jahren abgestellt, die damaligen Besitzer erzielten nicht die erhoffte Rendite. Kurt Mathis informierte sich über einen möglichen Kauf, 24 Stunden später war er Besitzer der Haldigrat AG. Dieses Abenteuer mit unbekanntem Ausgang quittierten viele Leute aus seinem Umfeld mit einem mitleidigen Lächeln. 15 Jahre später sind die Bahn und das Berghaus noch immer in Betrieb. Davon leben kann er zwar nicht, aber die Bahn und das Haldigrat bereichern sein Leben auf eine besondere Art.

Ruhe auf dem Berg

Obwohl er sein Gipsergeschäft wie auch seinen offiziellen Wohnistz in Wolfenschiessen hat, ist das Haldigrat seine Heimat. Hier findet er Ruhe. Wenn alle Gäste im Tal sind, beginnt seine liebste Zeit auf dem Berg. Aber auch dann, wenn er einen Zaun auf der Alp repariert, die Liftmasten für kleinere Revisionsarbeiten erklimmt oder im Winter die Bergstation freischaufelt, ist er in seinem Element.

Schwieriger Start ins Leben

Kurt Mathis wurde 1955 als uneheliches Kind geboren. Ein kleiner Skandal in der katholischen Innerschweiz. Kurt wuchs bei seinen Grosseltern auf, musste jedoch schon als Fünfjähriger von seinem Grossvater Abschied nehmen. Dieser starb auf dem Weg zur Arbeit bei einem Motorradunfall. Die wichtigste Bezugsperson war seine Grossmutter. Deshalb war auch klar, dass Kurt nicht zu seiner Mutter nach Basel ziehen wollte, als diese in der Stadt eine neue Familie gründete.

Seine Kindheit und Jugend bezeichnet er trotz Entbehrungen als glücklich. Nicht auszudenken, wenn er damals in einem Heim aufgewachsen wäre oder sogar als Verdingkind zu einer ihm unbekannten Familie gekommen wäre.

In der Sendung «Menschen und Horizonte» erzählt Kurt Mathis von Erlebnissen und Menschen, die ihn geprägt haben. Er berichtet von seiner Liebe zum Sessellift und sinniert über das Leben, das seit seiner Krebserkrankung noch viel weniger selbstverständlich ist als bisher.

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