Aufgewachsen in Taiwan hat sich Meng-Lin Chou als Kind überhaupt nicht für Tee interessiert. «Er hatte den Geschmack eines alten Mannes», denn nur ihr Grossvater habe an seinen Werten festgehalten.
Als Jugendliche hat sie Steine geworfen
Meng-Lins Eltern haben sie leistungsorientiert erzogen, als Jugendliche hat sie Steine geworfen gegen das totalitäre Regime auf der Insel. Mit 19 Jahren ging sie an die Universität in Deutschland. Und blieb 15 Jahre dort.
Der Weg zurück zum Tee
«Es war zu Beginn nicht einfach, als sichtbare Fremde in Europa zu studieren», sagt die heute 47-Jährige. Soziologie der Fremdheit als ihr Forschungsgebiet hat ihr aber geholfen, ihre Situation zu reflektieren. Sie hat studiert, wurde Dozentin. Aber eines Tages habe sie gemerkt, dass sie zurück zum Tee, zu ihren Wurzeln finden musste. Seit 8 Jahren führt sie nun den Teeladen Shui Tang im Zürcher Niederdorf, eine Insel auf der täglich Liebhaber und Tee-Neulinge landen. Eine Insel fern von ihrer Heimatinsel, mit welcher sie ihre beiden Welten vereint. Mit viel Leidenschaft und Humor.