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SRF / Sébastien Thibault
abspielen. Laufzeit 60 Minuten.
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Das Triadische Ballett – ein verrücktes Fest

Grosser Rock steckt in einem Turm aus gestapelten Ringen, Taucher trägt einen Lackkreiskragen und Vorhang, Zylindermann steckt in einer Röhre aus Sperrholz. Oskar Schlemmers Fest gründet im Jahr 1912 und wird zur Zeit vom Bayerischen Staatsballett München getanzt.

Sophie Taeuber-Arp tanzt 1917 mit einer schamanischen Maske im Cabaret Voltaire in Zürich, die russisch-französische Designkünstlerin Sonia Delaunay bestreitet 1923 mit bemalten Pappen die Aufführung Die Tänzerin mit den Scheiben. Gleichzeitig feiert der Ausdruckstanz mit Mary Wigman und Gret Palucca die Befreiung des Körpers.

Der Maler Oskar Schlemmer hingegen zwängt den Tänzer in Raumplastiken. Der Abstrakte etwa tanzt blind: in einer Rüstung aus Kopfmaske, Glockenarm und Monumentalbein.

Schlemmer hinterlässt in seinem Skizzenbuch Tanz Figurinen 80 farbige Blätter mit Kostümstudien, Maskenentwürfen und Farbskalen. Daraus entwickelt er in Koproduktion mit Ehefrau, Bruder und Schneiderin 18 plastisch gestaltete Kostüme. Mit der Formel «Das Kostüm trägt den Tänzer» prägt Schlemmer die Theaterauffassung der Bauhaus-Bühne massgeblich.

Heute dauert der Reigen raumplastischer Gebilde 70 Minuten und ist fast immer ausverkauft. Die Kompagnie des Bayerischen Staatsballetts tanzt die Neufassung von Gerhard Bohner aus dem Jahr 1977 zu Musik von Hans-Joachim Hespos.

Corinne Holtz unterhält sich mit dem Szenografen und Produktionsleiter Norbert Stück über Werk und Wirkung eines der ersten abstrakten Tanzstücke der Geschichte.

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