Wenn Zeynep Gedizlioglu (*1977) komponierend in ihrem Lieblingscafé in Berlin Kreuzberg, wo sie heute lebt, sitzt, dann strömen all diese Erfahrungen in ihre Musik hinein. Klänge voller Dringlichkeit und Klarheit. Kompositionen, in denen sie auch die politischen Entwicklungen in ihrer Heimat Türkei verarbeitet: die Proteste von 2013 rund um den Gezi-Park oder die Ermordung des türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink im Jahr 2007. Musik sei gesellschaftlich relevant, betont die Komponistin. So entwickeln sich Zeynep Gedizlioglus Kompositionen im Spannungsfeld zwischen gesellschaftspolitischen Brennpunkten und persönlichem Erleben. Cécile Olshausen hat sie zum Gespräch getroffen.
Erstausstrahlung: 28.02.18