Mit dem neuen 80 bis 100 Kilometer langen Beschleunigerring wollen die Teilchenphysiker mehr über das Higgs-Boson herausfinden, dessen Existenz das CERN erst im Juli 2012 beweisen konnte. Zudem wollen die Forscher das Geheimnis der restlichen 95 Prozent Materie im Universum lüften, die aus der bislang unerklärten Dunklen Energie und Dunklen Materie bestehen soll.
Dafür müssen Protonen mit nie zuvor erreichten Energien von 100 Tera-Elektronenvolt (TeV) aufeinanderprallen. Zum Vergleich: Der momentan zur Revision abgeschaltete Large Hadron Collider am CERN, der derzeit stärkste Teilchenbeschleuniger der Welt, soll nach seinem Neustart 2015 14 TeV erreichen.
Ein Generationenwerk
Die extrem starken Magnete, die für die Produktion von 100 TeV benötigt werden, existieren noch nicht einmal als Prototypen. Ob und wie das gigantische Projekt umgesetzt werden kann, soll nun eine Studie klären. Den Anfang dieser Studie bildet ein Treffen von 100 Teilchenphysikern aus aller Welt nächsten Mittwoch in Genf. Auf Anfrage der SDA erklärte CERN-Sprecher Arnaud Marsollier: «Ein solches Projekt kann kein Kontinent allein realisieren, es muss zwingend global angegangen werden».