Ein Wahnsinniger, der sich für Hitler hält oder ein Skilehrer, der Diktatoren in die Knie zwingt - solche Figuren waren Mitte der 1930er-Jahre auf den Bühnen im nationalsozialistischen Deutschland nicht zu sehen.
Nur ein bisschen politisch
Genau solche Nummern haben aber Cabaret Cornichon berühmt gemacht. Und sie haben der Formation den Ruf eines antifaschistischen Widerstands-Kabaretts eingebracht.
Die politischen Nummern machten aber in der Tat nur einen sehr kleinen Teil des Programms aus, wie der Historiker Peter Michael Keller in einer Studie jetzt erstmals belegt. Er zeigt auf, dass das Cornichon auf der Bühne und hinter den Kulissen politisch weniger angriffig war, als sein Ruf bis heute Glauben macht.