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Neue Zeckenkrankheit in der Schweiz
Aus Puls vom 12.11.2012.
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Neue Zeckenkrankheit in der Schweiz

Zürcher Mikrobiologen haben eine neue Krankheit entdeckt, die durch Zecken übertragen wird: die «Neoehrlichiose». Sie verursacht wiederkehrendes hohes Fieber, lässt sich im Labor nachweisen und mit Antibiotika behandeln. Der Grossraum Zürich gilt als Risikogebiet.

Bisher kannte man zwei Krankheitserreger, die Zecken auf den Menschen übertragen: Die Borreliose wird durch Bakterien übertragen, die Hirnhautentzündung FSME durch Viren. Nun bestätigen Mikrobiologen der Universität Zürich eine weitere Infektionskrankheit durch Zeckenbiss – die Neoehrlichiose.

Das Bakterium Candidatus Neoehrlichia mikurensis wurde 1999 zuerst in Zecken und Nagetieren in Europa und Asien entdeckt. Im Jahr 2010 diagnostizierte Guido Bloemberg, Leiter Molekulare Diagnostik am Institut für Medizinische Mikrobiologie (IMM) der Uni Zürich, gleichzeitig mit Kollegen aus Schweden und Deutschland die weltweit ersten Infektionen beim Menschen und nannte das Krankheitsbild «Neoehrlichiose». Zwei weitere Fälle sind im November und Dezember 2011 am IMM diagnostiziert worden – durch Nachweis des Bakteriums im Patientenblut. Bis heute sind in Europa insgesamt acht Fälle bekannt. Drei davon stammen aus dem Grossraum Zürich. Sie litten an Fieber mit häufigen Rückfällen von bis zu 40 Grad, Gewichtsverlust und allgemeinem Unwohlsein.

Dank eines neu entwickelten Tests lasse sich die bakterielle Infektion innerhalb eines Tages nachweisen, schreiben die Forscher. Die Patienten konnten mit einer Antibiotika-Therapie vollständig geheilt werden.

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