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Wenn die Lesebrille nicht mehr genügt

Bleiben Buchstaben trotz Lesebrille unscharf, fällt vielen nur eine Handlupe ein. Doch eine ergänzende Sehhilfe zur Brille zu finden, ist nicht einfach.

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Sehhilfen im Alter (Musikwelle, Magazin Gesundheit, 4.2.2013)
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Lupen, Spezialbrillen und Lesegeräten in allen Preisklassen: Wer ohne ein solches Hilfsmittel nicht mehr lesen kann, sollte zunächst genau wissen, wo die grössten Probleme liegen und was wichtig ist. Denn wichtig ist nicht nur der Zustand der Augen, sondern auch die Lebensumstände, die allgemeine Gesundheit, und persönliche Vorlieben.  Auch will der Umgang mit einem optischen Hilfsmittel erklärt und geübt sein. Beratungsstellen oder spezialisierte Optiker informieren ohne Kaufdruck über die geeignete Sehhilfe. Lupenbrillen und andere Sehhilfen werden den persönlichen Bedürfnissen angepasst oder sogar angefertigt.

Wann genügt die Lesebrille nicht mehr?

Normale Lesebrillen bieten nicht beliebig starke Korrekturen. Ab etwa vier Dioptrien sind optische Hilfsmittel nötig, die das Bild vergrössern. Das kann schon bei drei Dioptrien sinnvoll sein, etwa, wenn neben der Fehlsichtigkeit weitere Probleme vorliegen, wie Narben auf der Hornhaut, Trübungen der Linse, oder Netzhauterkrankungen.

Handlupen:

Eine klassische Handlupe eignet sich, um in bestimmten Situationen eine beschränkte Vergrösserung zu erhalten, zum Beispiel um das Telefonbuch zu benützen, oder Kleingedrucktes zu lesen. Eine Handlupe ist auch unterwegs praktisch, zum Beispiel um Preisschilder zu lesen.  Allerdings ist immer eine Hand besetzt.

Achtung: Handlupen werden sehr oft falsch benützt!  Je näher ans Auge die Lupe gehalten wird, desto besser ist die Vergrösserung, desto breiter das Sehfeld.

Freie Hände dank Lupenbrille:

Lupenbrillen sind Brillen mit eingebauten oder aufgesetzten Lupengläsern. Lupenbrillen haben den grossen Vorteil, dass man ein grösseres, stabileres Sehfeld hat als mit einer Handlupe, und vor allem freie Hände. Das ist zum Beispiel beim Stricken praktisch oder beim Fingernägel schneiden. Lupenbrillen werden von spezialisierten Optikern individuell angepasst. Sie eignen sich auch besonders für stark Sehbehinderte, die nur noch einen kleinen Sehrest haben.

Lupenbrillen gibt es bis zu einer 24-fachen Vergrösserung. Ab zwölffacher Vergrösserung müssen die Lupengläser auf das Brillengestell aufgesteckt werden.  Aufsteckgläser können auch sinnvoll sein, um erst einmal ausprobieren zu können, welche Vergrösserung man braucht.

Tischlupen:

Eine stationäre Tischlupe mit Beleuchtung kann eine gute Lösung sein, wenn man zum Beispiel vor allem die Zeitung lesen will, regelmässig, und immer am gleichen Ort.

Bildschirmlesegeräte:

Diese elektronischen Lesegeräte filmen Schriftstücke oder Gegenstände mit einer Kamera  ab und geben zeitgleich ein stark vergrößertes Bild auf einem Monitor wieder. Diese Geräte eignen sich für das Lesen umfangreicher Texte, wenn eine starke Vergrösserung benötigt wird.

Kontrastumkehr:

Manche elektronische Lupen oder Bildschirmlesegeräte ermöglichen eine Kontrastumkehr: Buchstaben erscheinen weiss auf schwarzem Hintergrund. Dies erleichtert das Lesen, wenn das Kontrastsehen beeinträchtigt ist und der helle Hintergrund zu sehr blendet.

Blendschutzfilter:

Verschiedene Filtergläser verringern störende Einflüsse und erleichtern auch im Freien das Sehen, indem sie zum Beispiel den Übergang von hell zu dunkel abschwächen, oder Konturen hervorheben.

Kosten:

IV, AHV und Ergänzungsleistungen übernehmen bei belegtem Bedarf für eine Sehhilfe die Kosten ganz oder zu einem grossen Teil. Auch in der Kostenfrage geben Beratungsstellen Auskunft.

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