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Augennotfall – Für Laien nur schwer einzuschätzen
Aus Puls vom 04.09.2017.
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Augennotfall – Für Laien nur schwer einzuschätzen

Für den Laien sind die Symptome am Auge oft nur schwer zu deuten. So kann ein gerötetes Auge einfach nur trocken sein – oder aber ein Anzeichen für eine ernsthafte Infektion oder einen stark erhöhten Augeninnendruck bei einem Glaukomanfall.

Das Auge ist ein hoch entwickeltes, aber auch empfindliches Sinnesorgan. Da wir nur zwei davon haben, machen Augenprobleme rasch Angst. Für den Laien sind die Symptome oft nur schwer zu deuten. So kann ein gerötetes Auge einfach nur trocken oder durch Kontaktlinsen gereizt sein, es kann aber auch ein Anzeichen für eine ernsthafte Infektion oder einen stark erhöhten Augeninnendruck bei einem Glaukomanfall sein.

Weitere Abklärungen machen auf jeden Fall Sinn, wenn

  • man plötzlich schlechter sieht.
  • das Auge schmerzt.
  • das Auge stark gerötet ist.

Treffen zwei der drei Symptome zu, sollte unverzüglich ein Augenspezialist kontaktiert werden. Hinter ungewohnten Seheindrücken können nämlich durchaus eine gefährliche Netzhautablösung oder ein Infarkt des Sehnervs stecken. Auch wer einen Fremdkörper ins Auge bekommen hat, sollte zur Kontrolle zum Spezialisten. Kleine Schäden auf der Hornhaut können zwar selber wieder abheilen, steckt der Fremdkörper aber auf Binde- oder Hornhaut fest oder ist gar tiefer ins Auge eingedrungen, muss der Fremdkörper auf jeden Fall entfernt werden – wenn nötig sogar operativ.

Schlimmster Augennotfall: die Verätzung

Der dringlichste Augennotfall ist die Verätzung. Ohne schnelles Handeln kann sie zu einer irreversiblen Erblindung führen. Man unterscheidet zwischen Laugen- und Säureverätzungen, wobei Laugen deutlich tiefer ins Augeninnere eindringen können und dabei oftmals neben der Hornhaut auch Linse und Iris schädigen.

In der Schweiz ereignen sich jedes Jahr rund 3000 Augenverletzungen durch chemische Produkte und Substanzen – häufig sind Reinigungsmittel, Kalk, Gips oder Zement Schuld. Die meisten Verätzungen passieren am Arbeitsplatz, aber auch der eigene Haushalt und Garten bieten Potential für Augenverletzungen. So kann zum Beispiel der Saft von Wolfmilchgewächsen zu schlimmen Verätzungen führen.

Eine Verätzung ist sehr schmerzhaft, erzeugt einen starken Lidkrampf und setzt einen verstärkten Tränenfluss in Gang.

Für die richtige Versorgung des Auges zählt jede Sekunde. Die wichtigste Massnahme ist sofortiges Spülen mit sauberem Wasser – mindestens eine Viertelstunde lang. Indem man das Auge beim Spülen in alle Richtungen bewegt, erreicht das Wasser alle Bereiche des Auges. Erst nach dieser Sofortmassnahme sollten Sie einen Augenspezialisten aufsuchen. Dieser wird das Spülen erneut intensivieren.

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