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Lawinenwarnstufe hoch – Auf was es bei einer Bergung ankommt
Aus Puls vom 14.01.2019.
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Lawinenrettung Das kalte Blut darf nicht zum Herz

Nach einem Lawinen-Niedergang ist vor allem Tempo gefragt: Innerhalb von 15 Minuten muss eine verschüttete Person mit Lawinenverschütteten-Suchgerät, Sonde und Schaufel geborgen werden, danach nimmt ihre Überlebenschance rapide ab.

Kaltes Blut bringt das Herz aus dem Takt

Nach der Ortung werden Verschüttete warm gehalten und möglichst wenig bewegt – sind medizinische Erstmassnahmen nötig, dann geschieht das, ohne die Person weiter auszugraben.

Der Grund: Die Körper-Extremitäten sind kalt, der Körper-Kern warm. Werden Verschüttete zu schnell bewegt, fliesst das kalte Blut zum Herz, was zu einem sogenannten «After-Drop» führen kann: Zu Herzrhythmusstörungen und zum Erliegen jeglicher Herz-Kreislauftätigkeit.

Spitäler sind mit warmen Infusionen und Heizdecken ausgerüstet, um bei unterkühlten Patienten die Körpertemperatur wieder anzuheben. Innerhalb einer Stunde kann die Temperatur um ein, eineinhalb Grad erwärmt werden.

Verletzungen wie nach einem Unfall

Vom Verletzungsmuster her gleichen Lawinen-Verletzungen klassischen Unfall-Verletzungen. Durch die Gewalt der Lawinen werden Personen über Abhänge geworfen oder prallen mit grosser Kraft im Gelände auf. «Nach Lawinen-Niedergängen behandeln wir vor allem schwere Brüche sowie Verletzungen an Bauch, Brustkasten, Wirbelsäule», sagt Hans Curd Frei, Co-Chefarzt Chirurgie und Orthopädie am Spital Davos.

In einem durchschnittlichen Winter gibt es in der Schweiz 50 Lawinen-Verschüttete. Gut die Hälfte überlebt.

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