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Gesunde Arterien bei Ureinwohner
Aus Puls vom 24.04.2017.
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Die gesündesten Herzen schlagen am Amazonas

Bolivianische Amazonas-Ureinwohner haben die gesündesten Blutgefässe aller je gemessenen Menschengruppen. Bei 85 Prozent der 40- bis 94-jährigen Ureinwohner fanden amerikanische Forscher keinerlei Arterienverkalkung. Bei US-Amerikanern liegt diese Rate bei 14 Prozent.

Die Forscher untersuchten 705 ältere Mitglieder des Stammes der Tsimané, einem Eingeborenenstamm aus dem Amazonas-Gebiet im Osten Boliviens. Sie machten computertomografische Aufnahmen der Arterien und massen Cholesterin-, und Blutzucker- und Blutdruck-Werte. Im Schnitt seien die Blutgefässe eines 80jährigen Ureinwohners so geschmeidig wie die eines Mittfünfzigers aus den USA. Die Forscher führen diese positiven Werte auf die Ernährung und extrem viel Bewegung zurück.

70 Prozent Kohlehydrate

Die etwa 16‘000 Angehörigen der Tsimané leben als Selbstversorger vom Fischen, Jagen, dem Sammeln von Früchten und dem Gartenbau. Die Ernährung besteht zu 70 Prozent aus Kohlehydraten. Dazu gehören Reis, Kochbananen, Maniok-Wurzeln, Mais, Nüsse und Früchte. Raffinierten Zucker kennen die Tsimané nicht. Der Proteinanteil der Nahrung liegt bei 14 Prozent und stammt aus Fleisch und Fisch. Der Fettanteil ist mit 14 Prozent gleich niedrig.

Die Beschaffung der Nahrung beschäftigen die Männer sechs bis sieben Stunden pro Tag. Die Frauen bewegen sich vier bis sechs Stunden. Auf sitzende Tätigkeiten entfällt nur etwa ein Zehntel der Tageszeit.

Infektionen

Nicht alle gesundheitswerte der Tsimané sind gut. Da sie keinen Zugang zu sauberem Wasser haben und keine sanitären Anlagen kennen, ist das Infektionsrisiko relativ hoch. Diese häufigen Infektionen dürften erklären, warum die Tsimané nicht älter werden als andere Menschen. Die Lebenserwartung liegt bei etwa 70 Jahren.

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