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Cholesterinsenker «Gibt es tatsächlich Nahrungsmittel, die Cholesterin reduzieren?»

Carole Elodie Aubert, Edouard Battegay und Christine Kissel haben Ihre Fragen im «Puls»-Chat beantwortet.

Fachpersonen im «Puls»-Chat

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Dr. Carole Elodie Aubert

Assistenzärztin Klinik für Allgemeine Innere Medizin

Inselspital Bern

Prof. Edouard Battegay

Direktor Klinik und Poliklinik für Innere Medizin

Universitätsspital Zürich

Dr. Christine Kissel

Oberärztin

Universitäres Herzzentrum Zürich

Chatprotokoll

bei welchen Kriterien muss man einen Cholesterinsenker einnehmen. Muss man das Medikament zeitlebens einnehmen oder kann nach periodischen Kontrollen neu entschieden werden mit dem Medikament auszustzen

Carole Elodie Aubert: Die Indikation für einen Cholesterinsenker kommt aus verschiedenen Kriterien darauf an. Man muss unterscheiden zwischen Patienten, die schon ein kardiovaskuläres Ereigniss, zum Beispiel einen Herzinfarkt, erlitten haben, von denen die "gesund" sind. Bei den ersten ist die Indikation für einen Cholesterinsenker unabhängig der Blutwerte, weil das Medikamente gegen eine Rezidiv schützt; das heisst alle diese Patienten sollten ein Cholesterinsenker einnehmen, und nie aussetzen (solange es gut toleriert wird!). Bei den letzten wird ein Score mit den verschiedenen Blutwerte (Cholesterin- und andere Fettspiegel), sowie andere Elemente wie zum Beispiel das Alter oder die Blutdruckwerte, ausgerechnet. Mit dem Score kann man ein Risiko für kardiovaskuläres Ereigniss schätzen, und damit die Indikation (oder keine Indikation) für eine Therapie stellen; bei diesen Patienten kann das Medikament manchmal wieder ausgesetzt werden.

Ich nehme seit 1 1/2Jahren nach einem Herzeingriff(Stents) Crestor 20mg 1xTäglich.Leider habe ich Nebenwirkungen wie Atemnot oder brennen der Muskeln beim Sport oder Treppensteigen. Der Arzt sagte zu mir das Crestor ein sehr guter Cholesteriensenker sei und sogar die Gefässe schützt. Arzt hat mir jetzt als Versuch 10mg Ezeterol und 10mg Crestor empfohlen oder es gäbe eine Möglichkeit ein Medikament (Name unbek.) zu spritzen. Wie soll ich vorgehen?

Christine Kissel: bei bek. koronarer Herzerkrankung ist ein Cholesterinsenker wichtig. wenn Sie Nebenwirkungen bei einem Präperat haben, kann man entweder ein anderes Statin ausprobieren, wie z.n. Atorvastatin..Oder Ezetrol hinzunehmen und in gewissen Fällen stellen die neueren Cholesterinsenker (PCSK9 Hemmer) eine Option dar. Nur komplett ohne ist keine gute Option. ich würde als ersten Schritt wahrscheinlich mal ein anderes Statin ausprobieren.

Guten TagMein sehr kompetenter Hausarzt, der mich seit Jahrzehnten betreut, hat mir Atorvastatin-Mepha 40mg (Morgens 1 Tablette) verschrieben.Ausgangslage:Infolge erhöhtem Blutdruck und Cholesterin meldete mich mein Hausarzt zu einer gründlichen Untersuchung an.Eine MRI-Untersuchung am Universitätsspital Zürich hat ergeben, dass bei meinem Herz die Riva (Ramus interventricularis anterior) 20 – 50 % Ablagerungen aufweist.Die Blutfettwert seien erhöht: Cholesterin, total 6.66 mmol/l(LDL 4.80 mmol/l / 1.64 mmol/l / TG 1.88 mmol/l)Der Blutdruck sei ebenfalls erhöht: durchschnittliche Werte ~ 135 mmHg SYS. + ~80 mmHg DIA.Eine weitere Untersuchung hat gezeigt, dass die Hauptschlagader im Bauchraum keine Ablagerungen hat.Mein persönliches AGLA-Risikoprofil vom 06.05.2017 ergab:Alter 64 Jahre; Geschlecht MannBlutfettwerte LDL 4.8 mmol/l HDL 1.64 mmol/l TG 1.88 mmol/lWeitere Angaben Systolischer Blutdruck 135 mmHg Raucher Nein; Diabetes Nein; Herzinfarkt bei Eltern, Grosseltern oder Geschwistern vor dem 60. Lebenjahr NeinDie Bewertung: 7.3% = Niedriges RisikoKardiovaskuläres Gesamtrisiko:Berechnung des absoluten Risiko in %, innerhalb von 10 Jahren ein tödliches Koronarereignis (z.B. Herzinfarkt) oder einen nicht-tödlichen Herzinfarkt zu erleiden.Ich treibe schon immer und regelmässig Ausdauersport (Langlauf / Mountainbike). Ich fühle mich gesund und leistungsfähig und habe keine Beschwerden.Ist unter diesen Voraussetzungen eine Einnahme von Statinen angezeigt?

Edouard Battegay: Detaillierte Second Opinions sind naturgemäss etwas schwierig. Die von Ihnen genannten AGLA Kriterien (Arbeitsgruppe Lipide und Atherosklerose der Schweizerischen Gesellschaft für Kardiologie, https://www.agla.ch) sind letztlich auch eine Vereinfachung. In Ihrem Fall scheint das LDL-Cholesterin doch sehr hoch. Zudem haben Sie in einer Untersuchung in einem der Herzkranzgefässe eine leichte Einengung. Das bedeutet, dass Ihre Gefässe doch "zuviel" Cholesterin "wahrnehmen". Zudem ist es ein bisschen ein Ermessensentscheid, ob man heutzutage im Alter von 60 ein Risiko von 7.3% ein tödliches Ereignis zu erleiden, wirklich als niedrig einstufen will. Dieses Risiko kann man um etwa 20-30% mit der von Ihnen genannten Dosis von 40mg Atorvastatin senken. Im Vergleich sind viele andere Schutzmassnahmen, die wir im Leben ergreifen weniger effizient.

Ab welchem Wert empfiehlt es sich Tabletten einzunehmen? Danke

Christine Kissel: Das kann man nicht pauschal beantworten, sondern hängt von Ihrem kardiovaskulärem Risikoprofil und Vorerkrankungen ab.

Kann man mit Cholesterinsenkern aufhören, wenn die Werte gesunken sind?

Edouard Battegay: Werte können dann sinken, wenn man die Ernährung ändert oder wenn man bei Übergewicht das Gewicht reduziert. Dies gilt vor allem für Personen, die Ihr Fett eher im Bauchraum speichern. Bei vermehrter Bewegung können sich Blutfette auch verbessern. Vor allem das schützende HDL-Cholesterin steigt. Meistens ist aber das Cholesterin weitestgehend genetisch festgelegt. Ohne die obergenannten Massnahmen bezüglich Ernährung und Bewegung steigen die Cholesterinwerte aber bei Absetzen der Cholesterinsenker wieder auf die Ausgangswerte vor Behandlung. Also: Eigentlich sollte man nicht aufhören ...

Hallo, können Cholesterin-Ablagerungen in den Arterien mit cholesterinarmem Essen reduziert oder sogar eliminiert werden?

Carole Elodie Aubert: Cholesterin-Ablagerungen können durch das Essen stark beeinflusst werden. Cholesterinarmes Essen ist jedoch nicht genau was empfohlen wird, sondern ein Essen mit wenig gesättigem Fett (wie in Käse / rotem Fleisch), und mit mehr ungesättigem (Olivenöl und Rapsöl / weissem Fleisch, Fisch). Zum Beispiel das sogenannte "mediterrannes Diet". Eier darf man also essen! Nicht rauchen und sich im Alltag bewegen, helfen auch, die Cholesterin-Ablagerungen zu reduzieren. Es sind die sogenannten "Lebensstil-Massnahmen".

Welches sind Anzeichen auf Ablagerungen in den Arterien? Danke

Christine Kissel: Ablagerungen in den Gefässen können z.B. in Halsgefässen im Ultraschall dargestellt werden. Erst wenn Ablagerungen eine gewisse Grösse erreichen (ca. 70%), beeinträchtigen sie den Blutfluss und dies kann zu Durchblutungsstörungen des jeweiligen Organs führen, was je nach Organ sehr unterschiedliche Symtome machen kann, wie Beinschmerzen beim Gehen, Druckgefühl auf der Brust unter Belastung etc...Die meisten Ablagerungen machen lange Zeit keine Beschwerden bis sie eine kritische Grösse erreichen oder instabil werden und zum Beispiel zum Herzinfarkt führen .

Ich habe Cholesterin total 8.74, HDL von1.78, LDL 6.13 ist da ein Cholesterinsenker angebracht?

Edouard Battegay: Ja. Ihr LDL-Cholesterin ist viel zu hoch, auch wenn das schützende HDL-Cholesterin zum Glück ebenfalls hoch ist. Sie haben eine hohe Wahrscheinlichkeit, eine sogenannte Familiäre Hypercholesterinämie zu haben. Hier wäre schon früh im Leben eine Behandlung der Blutcholesterinwerte sinnvoll. Auch andere Störungen sind möglich. Zur genaueren Einschätzung bräuchte es auch die Triglyzerid-Werte und vor allem eine genaue Befragung und Untersuchung von Ihnen, sowie Fragen zu Ihrer Familie. Übrigens sind solche deutlichen Störungen durch die Risikoeinschätzung des Herzkreislaufrisikos durch den AGLA Score nicht abgedeckt. PS: Auch Ihre Kinder und Geschwister sollten untersucht werden.

Guten abend. Ich bin nun 47 jährig, raucher und nicht den gesündesten lebensstil. Mein vater hatte mit ca. 50 einen infarkt. Was raten sie mir?

Edouard Battegay: Ich würde mir an Ihrer Stelle unbedingt auch Blutdruck und Blutfette genau messen lassen. In Ihrer Situation ist es denkbar, dass Ihr Vater ein zu hohes Cholesterin hat(te) und Ihnen dieses vererbt hat. Sie sollten sich auch wegen eines Rauchstops beraten und allenfalls behandeln lassen. Es lohnt sich, nicht nur finanziell ... denn wahrscheinlich haben Sie im Vergleich zu Altersgenossen ohne eninschlägige Familiengeschichte, ohne Rauchen und mit einem gesunden Lebensstil ein wesentlich höheres Herzkreislaufrisiko. Dieses kann man heutzutage senken!

Alles spricht von Medikamenten. Warum spricht niemand von der Ernährung? Die Richtuge Ernährung ist doch zentral!

Chat-Admin: In der Sendung thematisieren wir genau diesen Zusammenhang: https://www.srf.ch/sendungen/puls/statine-keime-in-rohmilch-wucherndes-bindegewebe

Ich mache in den Ferien in Thailand immer einen Gesundheitscheck. Nun hat mir der Arzt Suralip NT 145 verschrieben. Mein Cholesterinspiegel: HDL 48mg, LDL 140mg, Cholesterol 246mg. Ich bin Nichtraucher und alle meine anderen Werte Blut und Leber sind absolut gut. Ist dieses Medikament wirklich angebracht?

Christine Kissel: Die Indikation für einen Cholesterinsenker hängt vom kardiovaskulären Risikoprofil und Vorerkrankungen ab. Ein LDL 140mg/dl ist sicherlich etwas erhöht. Ist dieser Wert bereits unter Therapie mit Suralip gemessen? Falls nein und sie keinerlei andere Risikofaktoren haben, könnte man ev. primär eine Lebenstilmodifikation diskutieren. Ich würde dies mit ihrem Hausarzt diskutieren. PS: Suralip ist übrigens kein Statin sondern ein sogenanntes Fibrat

Ich nehme seit 10 Jahren PravastatinTrotzdem ist beim letzten Wert 3,6 der Wert. Meine Hausärztin hat mir verschiedene andere Statine gegeben, die nicht vertrage.

Carole Elodie Aubert: Das Wert von 3.6 ist nicht unbedingt schlecht, es kommt darauf an, was Sie für ein kardiovaskuläres Risiko haben: haben Sie zum Beispiel schon ein Herz- oder Schlaganfall gehabt? es kann auf https://www.agla.ch durch Ihr Arzt ausgerechnet werden. Manchmal muss man die Dosis erhöhen, oder mit einem anderen Fettsenker kombinieren. Lebensstilmassnahmen helfen auch dazu, die Werte zu senken.

Ich habe 2 Stent. Seit 8 Jahren. Ohne Infarkt Treibe viel Sport, Rauche nicht. Ich nehme jeden Tag eine Pravastatin 40mg. Könnte ich ev.die Mg. senken?

Christine Kissel: Dies hängt ganz von Ihren aktuellen LDL-Cholesterinwerten ab. Ich würde dies bei Ihrem Hausarzt kontrollieren lassen.

Ich bin erblich vorbelastet. 4 Onkel und mein Bruder (57) starben an Herzinfarkt meine Mutter an einem Schlaganfall. Ich habe lange versucht mein Cholesterin mit der Ernährung in den Griff zu bekommen. Nun muss ich Atorvastatin nehmen. (20mg) Gibt es einen pflanzlichen Cholesterinsenker der weniger Nebenwirkungen hat und trotzdem die nötige Wirkung bringt? Ich bin 62, rauche nicht mehr und bewege mich regelmässig. (Walken und Wandern)

Carole Elodie Aubert: Mit Ihrer Familiengeschichte haben Sie ein hohes Risiko, an einem kardiovaskulären Ereigniss zu erleiden. Manchmal längen die Lebensstillmassnahmen leider nicht. Rotreishefe kann manchmal helfen. Aber vertragen Sie das Atorvastatin nicht gut?

Ich bin 42 jährig ( cholesterin 9.42 /HDl 1.25/ LDL 7.51). Meine Mutter ist letztes jahr 69 jährig gestorben an einem Herzinfarkt vom RIVA . Habe danach eine Herzuntersuchung gemacht was in ordnung war. Bei der genetischen untersuchung haben sie eine genveränderung c.1433>A (p.Gly478Glu) im LDLR Gen heterozygot festgestellt. Würden sie mir ein Statin empfehlen?

Edouard Battegay: Ja, Ihr LDL-Cholesterin ist extrem hoch. Falls Sie keine Schilddrüsenunterfunktion oder irgendein anderes Problem haben, das ein hohes Cholesterin erhöhen oder zusätzlich erhöhen kann, braucht es eine Behandlung des Cholesterins. Um die Situation noch genauer einschätzen zu können, bräuchte ich noch mehr Angaben (Zeichen der Cholesterinablagerung um die Augen, in der Hornhaut oder in Sehnen? Welche Herzuntersuchung hatten Sie? Sind die Triglyzeride normal? Blutfette und Herzkreislauferkrankungen bei anderen Angehörigen, zum Beispiel: Wie waren die Blutfette bei der Mutter? etc. etc.). Aber Sie haben fast sicher eine familiäre Hypercholesterinämie. Das ist abklärungs- und behandlungsbedürftig.

Mein mann 30jährig hatte einen Schlaganfall, zu diesem Zeitpunkt war sein Cholesterin wert zu hoch, braucht er statine?

Christine Kissel: Schlaganfälle können verschiedene Ursachen haben, v.a. in jüngeren Jahren. Ohne die Details genau zu kennen, würde ich jedoch nach einem Schlaganfall mit bek. Hypercholestrinämie ein Statin sekundärprophylaktisch empfehlen.

Meine Mutter hatte noch nie zu hohen Cholesterin. Sie hat aber eine künstliche Herzklappe und einen Bypass. Sie ist 83. Muss sie wirklich einen Cholesterinsenker nehmen und dabei Nebenwirkungen ertragen?

Carole Elodie Aubert: Wenn Ihre Mutter einen Bypass bekommen hat, dann hat sie sehr wahrscheinlich kranke Arterien (Ablagerungen), und damit schützt der Cholesterinsenker gegen kardiovaskuläres Ereigniss. Mit ihrem Alter kommen jedoch andere Elemente noch in Frage, wie zum Beispiel ihr Lebensqualität und ihre Lebenserwartung, sowie andere Krankheiten / Medikamente, die sie hat. Mit diesem Alter fehlen leider die Studien...

+++Cholesterinsenker haben sehr grosse Nebenwirkungen wie Muskelschwäche ( Auflösung der Muskulatur) Speiseröhrenkrebs, Nieren / Lebererkrankungen, grauer Star etz.da finde ich es schon Bedenklich,wenn man solche gefährlichen Mittel sogar prophylaktisch abgeben will.Dr. Rondoni macht es richtig: Lebensstil beachten. Auch finde ich sollte endlich mit den Pat. über eine wirklich gesunde Ernährung gesprochen werden.Ernährung heilt, nur will man dem weiterhin keine Beachtung schenken.+++

Seit vielen Jahren habe ich Cholesterin"Senker" eingenommen,im letzten Jahr mit zunehmenden Muskelschmerzen nicht beim Joggen sondern beim Schlafen.Weshalb sind solche Faktoren nicht oder wenig bekannt und/oder werden "verschwiegen".Mir geht es seit dem Weglassen des Medikamente Crestor gut,ich bin wirklich schmerzfrei! Weshalb werden die Werte immer gesenkt? Die Lobby ist natürlich da......

Christine Kissel: In Abhängigkeit des Risikos für kardiovaskulären Erkrankungen und der Höhe des Cholesterins, empfiehlt man eine Senkung. Die Empfehlung gilt nicht pauschal für alle, sondern für bestimmte Risikogruppen.

Hallo zusammen. Ich bin 24 Jahre alt und nehme zur Zeit 30mg Crestor und 10g Ezetrol. (Ausgangswert: total 8.2 mml/l, LDL 6.1 mml/l, HDL 1.49mml/l) Meine Ärzte sprechen von einer familiären Dyslipidämie. Je mehr ich mich darüber informiere desto weniger weiss ich was ich denken soll. Die Medikamente haben alle viele Nebenwirkungen, am Schluss habe ich dann keinen Infarkt, sondern andere Probleme. Ist die Medikamenteneinnahme wirklich für den Rest meines Lebens nötig?

Edouard Battegay: Ich denke, dass Ihre Ärzte recht haben. Bei Ihnen ist eine genetische Störung wahrscheinlich (Ihre Angaben sind für eine vollständige Beurteilung nicht vollständig genug). Am häufigsten wäre dies eine Heterozygote Familiäre Hypercholesterinämie. Und ja, da haben Sie recht: Wenn Sie Krebs bekommen oder in einem Autounfall sterben, hat die Cholesterinsenkung Ihnen nichts genützt. Zudem gibt es immer wieder Personen, die trotz extrem hohem Cholesterin sehr lange leben. Aber wahrscheinlicher ist, dass das hohe Cholesterin Ihre Gefässe schädigt, und dass dies später Folgen hat.

ich kenne einen jungen Arzt dessen Vater hatte zu hohe Cholestrin-Werte. Er durfte kein Eier mehr essen und musste Cholestrin-MEDIKAMENTE täglich nehmen. Die Cholestrin WErte gingen NICHT runter. Nach einem halben Jahr "hängte es dem Papa des Dr. aus" & begann Eier zu nehmen & stoppte Medikamente: Und? Die Cholestrinwerte klappten zusammen! Der Sohn (Dr) war erschrocken. Hörten Sie das auch?(hab ich ihm erklärt): die gemessenen Cholestr.Werte ist nicht das gegessene Chol. sondern v Körper produz

Carole Elodie Aubert: Früher hat man gedacht, die Cholesterin-Werte seien nur von der Cholesterineinnahme, wie zum Beispiel Eier, abhängig. Jedoch stimmt es nicht. Es kommt mehr auf den Fetten an, die gegessen werden. Eine Ernährung mit wenig gesättigem Fett (wie in Käse / rotem Fleisch), und mehr ungesättigem (Olivenöl und Rapsöl / weissem Fleisch, Fisch) helfen, die Cholesterinwerte zu senken, indem es das Gleichgewicht der Fettwerte im Blut verbessert. Die "schlechte" Cholesterin wird damit von der Leber mehr übernommen und eliminiert. Eier darf man dann essen.

Ich nehme 10g Atrovastatine aber vertrage diese nicht. Bin Joggerin und spühre diese in dem Muskeln. Hatte eine Stroke, Dissection carotis nach Chiro.. gibt es ein Anthrophosovisches oder Homeopatische Alternative??

Christine Kissel: Eine effektive antroposophsiche/ homoöpathische Alternative gibt es leider nicht. Möglicherweise würden sie ein anderes Statin besser vertragen? Bzw. müsste man vielleicht mal gesamthaft bei Ihnen anschauen, ob ein Statin nötig zwingend ist, wenn der Stroke allein durch eine manuelle Manipulation ausgelöst wurde.

Gibt es tatsächlich Nahrungsmittel/konkret Benecol welche Cholesterin reduzieren?

Edouard Battegay: Ja, diese Nahrungsmittel senken das Cholesterin, allerdings in geringerem Ausmass als die medikamentösen Cholesterinsenker. Die Medikamente wurden zudem in grossen Studien bezüglich deren Wirkung auf Herzkreislaufsterblichkeit untersucht, was für Benecol nicht der Fall ist. Hier wurde einfach die Wirkung auf das Cholesterin im Blut untersucht.

Was sagen Sie zur Behandlung mit roter Reishefe? Ist diese wirkungsvoll?Besten Dank

Carole Elodie Aubert: Roter Reishefe kann die Cholesterinwerte sinken. Es wird meistens eingesetzt, wenn der Patient ein Statin nicht verträgt, oder nicht einnehmen möchte. So stark wie ein Statin wirkt es jedoch nicht.

Guten Abend Ich habe normale Werte. Sind Eier wirklich Cholesterinträger?

Chat-Admin: Ausführliche Infos zu dieser Frage finen Sie hier: http://www.srf.ch/sendungen/puls/lifestyle/wie-riskant-sind-ein-paar-eier-mehr

+++In diesem Beitrag wurde viel zu wenig auf die Nebenwirkungen der Statine eingegangen: schreckliche Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen. Ich hatte auch Grenzwerte beim Cholesterin. Habe den Cholesterinsenker abgesetzt, esse gesünder und bewege mich noch mehr. Die Schmerzen war ich nach einem halben Jahr zum Glück wieder los. Die Lebensqualität habe ich zurückgewonnen!+++

Ich nehme Crestor habe aber Probleme mit meiner Beinmuskulatur seit ich diese Medikamente nehme. Atorvastatin vertrage ich aus dem selbsn Grunde nicht . Gibt es andere Medikamente ohne diese Nebenwirkungen die mein Cholesterin auch senken?

Christine Kissel: Pitavastatin ist ein neueres Statin was man probieren könnte, was eine gute Verträglichkeit hat. Ezetemib als Nicht-Statin Cholestrinsenker wäre ggfs. eine Option. Es gibt zudem neuere Cholestrinsenker, die sogenannten PCSK9-Inhibitoren, welche injeziert werden und eine gute Verträglichkeit aufweisen und insbesondere keine Muskelschmerzen machen. Man müsste prüfen, ob sie hierfür qualifizieren, da diese nur unter gewissen Umständen verschrieben werden können.

Bin 71 und lebe Gesund und treibe jeden Tag Sport und seit 55 Jahren Leistungssport. Bis Dato hatte ich noch keine Beschwerden. Ich habe eine Abhandlung gelesen und nehme seit Jahren Padma 28 täglich ein. Dadurch habe ich auch keine Nebenwirkungen. Angst machen finde ich in der Medizin sehr fraglich und die Personen sollten sich einfach mehr bewegen. Das hilft natürlich der Chenie-Industrie nichts.

Carole Elodie Aubert: Ich danke, das Ziel ist nicht, Angst zu machen, sondern die Lebensqualität und Lebenserwartung der Patienten zu verbessern. Es gibt ja wohl Personen, die lange ohne Medikament gesund leben können. Ich denke, daas Medikament sei jedoch bei gewissenen Patienten schon indiziert.

Hallo, ich bin 48 Jahre alt und hatte vor 11 Jahren einen kleinen Infarkt, ev. Spasmus. ich nehme seit diesem Vorfall Aspirin Cardio und Pravastatin. Letzters hab ich in den letzten 1.5 Jahren durch Red Yeast Rice ersetzt. Mein LDL ist ca bei 6, der Quotient bei 4.8. Der LDL ist natürlich seit der Umstellung leicht gestiegen. Was empfehlen Sie mir?

Edouard Battegay: Ich würde Ihnen sehr empfehlen, das LDL Cholesterin sehr wesentlich zu senken. Sie haben schon als sehr junge Person einen Infarkt erlitten und gleichzeitig ein sehr hohes Cholesterin. Nach einem Herzinfarkt ist die medikamentöse Behandlung des hohen Cholesterin, bzw. hohe LDL-Cholesterinwerte schon seit mehr als 20 Jahren keine Diskussion mehr (siehe 4S Studie 1995). Zudem muss man bei den Angehörigen auch schauen, ob sie ebenfalls ein Cholesterinproblem haben.

Guten Abend, es wird immer vom Herzinfarkt gesprochen, gilt das auch bei einem Niereninfarkt? Ich hatte vor vier Monaten einen, seitdem muss ich auch diese Medis nehmen.

Christine Kissel: Die Empfehlung gilt für Infarkte jeglicher Organe, welche durch eine Plaqueruptur bedingt sind, also z.B. auch für Hirn- und Niereninfarkte

Wir haben familiär erhöhtes Cholesterin. Meine Mutter und meine Tante nehmen seit sie 40 J. sind Statine, mein Grossvater verstarb an Herzinfarkt, ein Grossonkel ebenfalls. Als ich meine Hausärztin fragte ob sie deswegen meinen Cholesterinspiegel messen könnte meinte sie, das sei nicht nötig, ich solle auf einen gesunden Lebensstil achten. Ich bin 45 J, 66kg, Nichtraucherin. Bis jetzt habe ich ihn nicht messen lassen. Was empfehlen Sie? Danke.

Edouard Battegay: Ich empfehle, es messen zu lassen ... (Cholesterin, LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin und Triglyzeride)

Ich habe eine Verengung der Halsschlagader bei ca. 60 % (sowie Fibromuskuläre Dysplasie und ein Hirnaneuysma 7mm). Wäre ein Cholesterinsenker angebracht? Ich nehme täglich Aspirin Cardio. Würde Gewichtsabnahme bezüglich Halsschlagader helfen?

Carole Elodie Aubert: Die Indikation für einen Cholesterinsenker kann nicht nur wegen Verengung der Halsschlagader von 60% gestellt werden. Man sollte zuerst Ihr kardiovaskuläres Risiko schätzen, was mit dem AGLA Score gemacht werden kann (www.agla.ch). Ein Hirnaneurysma ist keine Indikation für einen Cholesterinsenker. Gewichtsabnahme hilft zum Reduzieren der Cholesterinwerte sowie der Ablagerungen in den Arterien.

Ich habe keine Gallenblase mehr, hat es einen Einfluss auf das Cholesterin?

Edouard Battegay: Nein

Ich hatte am 5te April beim tauchen in die Malidiven ein Lungen Oedem und auch Tako Tsubo. Momentan muss ich viele Medikament schlucken inkl. Statins - ist das nötig?

Christine Kissel: Die Indikation für ein Statin hängt vom kardiovaskulärem Risikoprofil, Nebenerkrankungn und der Höhe des LDL-Cholesterins. Eine Takotsubo-kardiomyopathie alleine ist keine zwingende Indikation für ein Statin. Ich würde dies mal mit ihrem Kardiologen/-in diskutieren.

Welche Nebenwirkungen ergeben sich aus der Dauereinnahme von Crestor?

Carole Elodie Aubert: Die häufigste Nebenwirkung der Cholesterinsenker wie Crestor sind Muskelschmerzen. Es kann manchmal zu einer Muskelkrankheit ("Rhabdomyolyse", "Myopathie") führen, die jedoch nach Sistieren der Therapie rückläufig ist. Es kann auch zu einer Erhöhung der Leberwerte führen. Meistens treten die Nebenwirkungen früh nach dem Anfang des Medikaments ein.

Grüezi! Ich habe 6.8 Cholestrin und bin 61 jährig. Ich habe starke Nebenwirkungen wie Gelenkschmerzen und Bauchschmerzen mit Durchfall. Ich leide unter Morbus Chron? Ich habe von mir aud aufgehört. 20 mg sollte ich nehmen. Danke für die Antwort und liebe Grüsse

Christine Kissel: Ich nehme an, dass sie mit 6.8mmol/l das Gesamtcholestrin meinen? Die Indikation für ein Statin hängt vom kardiovaskulärem Risikoprofil, der Höhe des LDL-Cholesterins und Nebenerkrankungen ab. Sollten bei Ihnen die Indikation gegeben sein, würde ich wahrscheinlich niedrigdosiert ein anderes Statinpräperat probieren.

Seit Weihnachten habe ich 9 Kilo Gewicht verloren. Nach vielen Untersuchungen wie Magen-Darmspiegelung CT vom Bauchraum ect. wurde nun das Cholesterinmittel für einen Monat abgesetzt. Der ewige Durchfall hat nach ca. 2 +1/2 Wochen nachgelassen. Nun frage ich mich, was geschieht, wenn ich wieder Cholesterinmittel einnehmen muss.

Carole Elodie Aubert: Durchfall kann eine Nebenwirkung von Cholesterinsenker sein. Sehr oft sind die Nebenwirkungen "Medikament-spezifisch". Das heisst, sie können mit einem und nicht beim anderen Medikamenten auch der gleichen Klasse (wie zum Beispiel Statin) eintreten. Falls es sich ein Zusammenhang zwischen Durchfall und Cholesterinsenker zeigte, wäre empfohlen, mit einem anderen Cholesterinsenker zu versuchen. Jedoch kann es auch sein, dass es nach Gewichtsabnahme keine Indikation mehr besteht.

Guten Abend! Ich, weiblich, 72 Jahre alt, Gewicht 43 kg, treibe täglich Sport und esse auch gesund mit viel Gemüse und Früchte, aber ohne Fleisch. Nichtraucherin. Mein LDL Wert war vor einigen Monaten 6,7 und seither hat mir der Arzt 20 mg Atorvastatin-Mepha täglich verschrieben. Nun hat sich mein LDL Wert nach 3 Monaten auf 0,0 reduziert. Frage: benötige ich wirklich diese Medikament oder kann ich darauf verzichten (habe keine Nebenwirkungen damit). Besten Dank!

Edouard Battegay: Ich weiss nicht, wie gross Sie sind. Aber 43kg könnte auf ein Untergewicht hindeuten (oder Sie sind eher klein). Wichtig ist, dass Sie Ihre Muskelmasse erhalten, also auch genügend Protein in irgendeiner Form (Fleisch, Fisch, Tofu, andere proteinreiche Nahrungsmittel) einnehmen. Muskelmasse ist im Alter sehr wichtig und wir verlieren ab dem 40. Altersjahr kontinuierlich davon. Der LDL Wert ist tatsächlich deutlich erhöht. Wenn es keine Ursache dafür in einer anderen Erkrankung gibt, ist das am ehesten ein angeboren hoher Wert, und da gibt man Cholesterinsenker, zum Beispiel eben Atorvastatin. Umgekehrt haben Sie offenbar bis zum 72. Altersjahr kein Herzkreislaufproblem gehabt, wahrscheinlich haben Sie verschiedene Schutzfaktoren wie tägliche Bewegung, vegetarische Ernährung. Ein Sinken des LDL auf 0.0 wegen Atorvastatin ist unmöglich. Liegt da nicht ein Missverständnis vor? übrigens: Ihre Kinder sollten wegen des Cholesterins auch untersucht werden.

Ab welchem Alter empfehlen Sie einen Cholesterinsenker bei familiärer Hypercholesterinämie, wenn die Werte schon im jugendlichen Alter festgestellt werden?

Carole Elodie Aubert: Bei familiärer Hypercholesterinämie kann man die übliche Scoren (wie AGLA) nicht benutzen. Man kann diese Frage nicht allgemein beantworten: es hängt vor allem davon aus, mit welchem Alter die Familienmitglieder an einem kardiovaskulären Ereigniss erlitten haben. Zum weiteren Einschätzen des Risikos kann auch eine Messung mittels Ultraschall im Halsschlagader helfen.

Guten Abend, ich bin 70 Jahre alt, habe COPD und nehme regelmässig Blutdrucksenker und Statine ein. Herzprobleme habe ich keine. Sind da die Statine nötig oder könnten sie evt. auch abgesetzt werden?

Christine Kissel: Ob ein Statin nötig ist, hängt vom kardiovaskulärem Risikoprofil (Rauchen, Cholesterin, Diabetes, Blutdruck, Familäre Belastung) der Höhe des LDL-Cholesterins und Nebenerkrankungen ab. Ohne ihre Werte genau zu kennen, kann ich Ihnen nicht gut raten, aber sie scheinen min. 2-3 Risikofaktoren zu haben. Ich würde dies mit Ihrem Hausarzt diskutieren.

Ich habe schon seit längerem auf die Empfehlung meines HA Crestor eingenommen. Nun sind wir umgezogen und der neue Hausarzt hat mir geraten das Crestor wegzulassen, da ich grosse Probleme mit Hautjucken habe und dies möglicherweise vom Crestor kommt. Darauf hat sich nach einiger seit das Jucken gebessert und ich habe Crestor wieder genommen. Jetzt geht es erneut los mit dem Jucken. Ich habe keine Herzprobleme. Kann ich wieder aufhören damit? Mein letzter Bluttest vor 14 Tagen war o.k. Danke

Edouard Battegay: Ihre Situation bezüglich Cholesterin und Blutfetten und Herzkreislaufrisiko kann ich auf Grund Ihrer Angaben nicht einschätzen. Aber Crestor und andere Statine können Hautjucken auslösen (meistens weil bei einzelnen Patienten als Nebenwirkung auf Statine die Haut zu trocken wird). Sollte ein Cholesterinsenker notwendig sein, könnte man allenfalls andere Substanzen ausprobieren, um zu schauen, ob diese Nebenwirkung ebenfalls auftritt.

Grüezi! Ich habe einen HDL Wert von 2.31 und einen LDL von 4.89. Nehme Blutdrucksenker, seit ca. 10 Jahren, Enalapril. Blutdruck stabil 120/75. Mutter un Schwester habe beide hohe Cholesterinwerte. Habe nie geraucht und treibe regelmässig Sport und ernähre mich gesund. Bin 69 Jahre alt. Mein Arzt hat mit Avorstatin verschrieben, zweifle aber, ob ich damit anfangen soll. Danke für Ihre Nachricht.

Carole Elodie Aubert: Mit Ihrem Alter, Blutdruckwerte und LDL / HDL ist Ihr Risiko als niedrig eingeschätzt (es fehlt jedoch die Triglyceridwerte). Das HDL ist bei Ihnen sehr hoch (stimmt das?), was gut ist. Wenn Sie nie an einem kardiovaskulären Ereigniss erlitten haben, wäre damit keine Statintherapie empfohlen.

Ich hatte einen LDL-Wert von 5.9, verursacht durch Hypercholesterinie / Genveränderung. Die weiteren Tests haben ergeben, dass mein Blutkreislauf im normalen Rahmen funktioniert und keine Ablagerungen, auch durch MRI, zu erkennen sind. Mein Arzt hat mir Crestor 20mg empfohlen, das ich nun seit mehr als einem halben Jahr einnehme. Die Zielwerte von <3.0 Mmol haben wir damit erreicht. Mein Lebensrhythmus ist geprägt durch Ausdauersport in der Freizeit. Sind Behandlung und Zielwerte sinnvoll?

Edouard Battegay: Ja. Untersuchung der Geschwister und der Kinder nicht vergessen.

Buna sera. Gibt es eine natürliche Form um schlechte Cholesterinwerte zu senken? Was tun wenn Statine nicht vertragen werden? Danke für Ihre Antwort im Voraus und einen freundlichen Gruss.

Christine Kissel: Eine ausgewogene Ernährung mediteraner Art mit viel Gemüse, Obst, 1-2x/ Woche Fisch, wenig ungesättigte Fettsäuren etc. und regelmässige körperliche Bewegung (ideal mehr als 150min pro Woche) sind natürliche Möglichkeit das Cholestrin zu senken. Wenn Statine nicht vertragen werden und sind notwenig sind, gibt es Alternativpräperate, die einen anderen Wirkmechanismus haben.

Mein Mann (55J) hatte im 2013 Bypass-OP. Seither Rauchfrei. Nimmt Atorvastatin, von Anfangs 40 mg (-bis sogar 80 mg) nun noch 10 mg. Hat starke Muskelprobleme und daher derzeit Atorvast.-stopp. Wie hoch soll der Chol.-Wert max. sein? bei lezter Messung 2.7, Kardiologe empfiehlt 1.7. Hat auch schon kombiniert mit Etetzrol. Gem. Kardiologe gibt es neues Medi. zum Spritzen. Haben Sie schon Erfahrungen damit? nehmen Muskelprobleme damit ab?

Carole Elodie Aubert: Bei Ihrem Man ist ein Wert von <1.8 LDL empfohlen. Wenn er starke Muskelprobleme unter Atorvastatin hat, könnte mit einer anderen Statin versucht werden, da die Symptome sehr oft mit einer, jedoch nicht mit einer anderen Statin eintreten. Es gibt tatsächlich neue Medikamente, die sogenannte "PCSK9 Inhibitoren", wie zum Beispiel das Repatha (Evolocumab). Muskelprobleme treten damit normalerweise nicht. Das Problem ist, es ist nicht systematisch von der Krankenkasse übernommen.

Weshalb spricht niemand von den möglichen Nebenwirkungen der Statine? Weshalb werden die totgeschwiegen? Ich bin Familiär und persönlich ein Risikopatient und seit letzten Oktober in Repathaterapie, da bereits 10mg Atorvastatin nach 7Tg zu Beinkrämpfen führen.

Carole Elodie Aubert: Es ist tatsächlich Pflicht für den Arzt, den Patienten über die möglichen Nebenwirkungen wie Muskelschmerzen zu informieren. Diese Nebenwirkungen treten mit Repatha nicht auf, jedoch wird das Medikament nicht immer von der Krankenkasse übernommen.

Vom Arzt wurde mir Statin verschrieben. Frau 57, Mutter und Grossmutter an Herzinfarkt gestorben. Ich bin gesund rauche nicht aber mein Colesterinwert ist 7.5 gemäss Arzt sehr hoch. Ich möchte eigentlich kein Statin einnehmen, was können Sie mir empfehlen.Danke

Christine Kissel: Sie scheinen eine gewisse familiäre Belastung zu haben. Man kann als erstes allgemeine Massnahmen wie Sport und Nahrungsumstellung versuchen. Wenn das LDL-Cholesterin im Verlauf weiterhin trotz dieser Massnahmen stark erhöht ist, kommt man an einem Statin wahrscheinlich nicht vorbei.

Ich bin 56 jährig, habe mit 48, also vor 8 Jahren 2 Stents implantiert bekommen wegen Angina Pectoris. Erblich bedingt habe ich hohe Cholesterinwerte (unbehandelt 8,3). Daneben habe ich Beloczoc (damit habe ich einen Blutdruck von ca. 140/85) und Aspirin Cardio. Nun vertrage ich die Stetine nicht wegen Muskel- und Gelenkschmerzen und möchte sie absetzen. Was raten Sie mir?

Edouard Battegay: Falls Sie bereits verschiedene Statine durchprobiert haben und diese alle die gleiche Nebenwirkung hatten, könnte man mit einer sehr niedrigen Dosis eines Statins in Kombination mit Ezetimibe (Name des Inhaltsstoffes) versuchen. Falls dies nicht funktioniert, könnte man PCSK9 Inhibitoren versuchen. Diese sind neu auf den Markt gekommene Substanzen, die man alle 2 oder 4 Wochen in die Unterhaut spritzt und die das Cholesterin sehr stark senken. Aber sie sind sehr teuer und werden von der Krankenkasse nur nach Kostengutsprache bezahlt, wenn man wie oben beschrieben vorgegangen ist,

Guten Tag. Ich muss seit einem schlimmen Anginapectoris anfall, (meine Zugangsarterie war zu 99% verschlossen) Atorva 80 nehmen. Ich litt an Muskelschmerzen. Man reduzierte es auf40 und verordnete Ezetrol dazu. Ichleide immer noch an den Muskelschmerzen. Ich habe den Eindruck zunehmend. Es schränkt sehr ein. Was kann ich tun?

Carole Elodie Aubert: Muskelschmerzen sind die häufigste Nebenwirkung der Statine. Die treten sehr oft mit einer Statin, jedoch nicht mit einer anderen Statin auf, wieso weiss man nicht genau. Es würde sich lohnen zu versuchen, das Atorvastatin abzusetzen, und eine andere Statin zu versuchen. Falls es unerfolgreich sein sollte, gibt es ein neues Medikament (Repatha), das jedoch leider noch nicht systematisch von der Krankenkasse übernommen wird.

Guten Abend bin 57 Jahre alt hatte schön mit 45 einen Herzinfarkt habe sortis genommen dann wieder abgesetzt Arzt empfiehlt mir zu nehmen gegenwärtig nehme ich 40 Mill jetzt möcht ich fragen was die Nebenwirkungen auf langzeit sind

Christine Kissel: Ich würde Ihnen auf jeden Fall auch empfehlen, das Statin weiterzunehmen, da sie schon einen Herzinfarkt hatten. Statine sind langfristig recht gut verträglich.

Ich habe ldl-werte von ca. 4.8. Bin 55. Habe Blutdruck von 120/ 80. Bom 75kg rauche nicht und treibe sport. Das AglaRisko unter 10. Mein Hausarzt möchte mir statine verschteiben. Ich bin der Meinung keine zu nehmen. Gehe ich nun ein grosses Risiko ein?

Edouard Battegay: Das LDL ist deutlich hoch, aber Sie scheinen keine anderen Risikofaktoren zu haben. Der AGLA Risikoscore kann ja genau errechnet werden, ist aber eigentlich nur eine relativ grobe Schätzung des Risikos, denn die Beurteilung ist im Einzelfall schwierig. Eigentlich sollten Sie sich fragen, ob der errechnete AGLA Risikoscore aus Ihrer persönlichen Sicht zu hoch ist. Das ist ein Werturteil. Mit einem Statin würden Sie das errechnete Risiko um ca. 20 - 30% senken.

vor 16 Jahren hatte ich als damals sehr starker Raucher einen Herzinfarkt und habe seit damals einen stent implantiert. Mein Hausarzt verschrieb mir damals Aspirin-Cardio 100, einen Betablocker und einen Cholesterinsenker. mit Ausnahme des Aspirins habe ich bis heute eine anderen Medikamente eingenommen. 10 Jahre habe ich das meinem Hausarzt verschwiegen. Die Messwerte waren jedoch immer ok. Warum werden Medikamente nur aus reiner Vorsicht verschrieben? Ein anderes Sterberisko finde ich höher.

Carole Elodie Aubert: Nach einem Herzinfarkt werden Aspirin, Betablocker und Statin tatsächlich empfohlen. Das Betablocker hilft dazu, dass das Herz weniger narbig wird, und die Statin erniedrigt das Risiko, das die Ablagerungen in den Arterien erneut einen Gerinsel verursachen. Viele Studien haben ein Benefit dieser Medikamente nach einem Herzinfarkt gezeigt. Die Indikation für den Cholesterinsenker hängt in diesem Fall nicht von den Werten ab, weil es unabhängig von den Werten gegen einen erneuten Herzinfarkt schützt. Es ist ja klar, dass es Patienten wie Sie auch gibt, die ohne diese Medikamente kein Rezidiv erleiden. Jedoch sind die Studiendaten klar für ein Benefit dieser Therapie für die gesamte Patientenpopulation.

Mein Cholesterin gesamt ist 5.5 mmol/L, mein LDL 3.30 und mein Lipoprotein 689mg/L. Mein Blutdruck ist normal, ich rauche nicht, bin 66 Jahre alt. Meine Mutter hatte rinen Schlaganfall und starb an einem Herzinfarkt!

Christine Kissel: Ob ein Statin notwendig ist, hängt vom kardiovaskulärem Gesamtrisikoprofil, der Höhe des LDL-Cholesterins und Nebenerkrankungen ab. Ihr LDL-Cholesterin ist etwas erhöht, aber wie tief es sein sollte, hängt von der individuellen Gesamtkonstellation ab. Sie könnten allgemeinen Massnahmen probieren, insbesondere Sport und Ernährung. Wenn es weiterhin nicht im empfohlenem Zielbereich liegt, wäre ein Statin zu erwägen.

Guten Abend. Bin 48 Jahre alt. Habe einen Gesamtcholesterinwert von 6.8, kein Uebergewicht, treibe Sport, keine familiäre Hypercholesteränemie, Nichtraucherin, normalgewichtig. Nehme seit einigen Jahren Crestor 20 mg und habe wenig Lust darauf, das Medikament lebenslang zu nehmen. Was können Sie mir raten? Mein Hausarzt ist vehement für die Statinbehandlung.

Edouard Battegay: Die Frage kann ich nicht sicher beantworten, da nicht klar ist, ob das LDL Cholesterin (das ist das schädigende Cholesterin) oder das HDL Cholesterin (das ist das schützende Cholesterin) im Vergleich zu anderen Personen hoch ist. Sollte das LDL Cholesterin sehr hoch sein (über 4.9mmol/l), und die Tryglizeride normal, wäre eine heterozygote, milde Form der Familiären Hypercholesterinämie theoretisch doch möglich. Dann wäre eine Statintherapie sicher sinnvoll. Nach der Menopause steigt das LDL Cholesterin tendenziell und das HDL Cholesterin sinkt meistens.

Was ist wenn man immer mehr Muskelschmerzen hat und zusätzlich Schmerzmittel dagegen nimmt, kann man dann die Cholesterintablette weglassen? Ich habe die HCTL Cholesterin und bin im Alter 54. Diese Tablette nehme ich nun seit 10 Jahren und bin dadurch Impotent geworden. Bitte um Hilfe.

Carole Elodie Aubert: Muskelschmerzen sind die häufigste Nebenwirkung der Cholesterinsenker. Die treten sehr oft mit einer Statin, jedoch nicht mit einer anderen Statin auf, wieso weiss man nicht genau. Es würde sich lohnen zu versuchen, Ihr aktuelles Medikament abzusetzen, und ein anderes zu versuchen. Falls es unerfolgreich sein sollte, gibt es ein neues Medikament (Repatha), das jedoch leider noch nicht systematisch von der Krankenkasse übernommen wird.

Ich war jahrelang sehr gesund durch Sport und entsprechende Ernährung. Mein Mann war durch Alzheimer nachtaktiv und weckte mich mehrfach. Da ich viele Jahre Blut spendete und immer einen optimalen Blutdruck hatte, realisierte ich meine Streifungen als nervliche Ueberlastung. Der Arztbesuch klärte mich auf und seither nehme ich Aspirin Cardio und Semvastatin 40. Ich bin 77 habe wieder einen optimalen Blutdruck, rauche nicht und auch kein Zucker. Ich bin nach wie vor sehr gesund. Statine stören mi

Christine Kissel: Interessant wäre zu wissen, was die genauen Umstände/ Befunde der Streifung waren. das sollten sie vielleicht mal mit Ihrem Neurologen diskutieren. Aber ohne Details zu kennen, gehören Statine allgemein zur Standarttherapie zur Vehinderung von Zweitereignissen nach Schlaganfall, Herzinfarkt etc..

Ich bekam seit meiner Bypass-Operation vor 5 Jahren Crestor (10mg) verschrieben, habe aber immer mehr Nebenwirkungen (Muskelschmerzen, Krämpfe in den Beinen und Schlafstörungen. Kommen diese primär von Crestor oder allgemein von Statinen? Wäre es mit einem anderen Statin besser?

Carole Elodie Aubert: Muskelschmerzen sind die häufigste Nebenwirkung der Statine. Schlafstörungen sind selten, aber können auch eine Nebenwirkung einer Statine sein. Die Nebenwirkungen der Statine treten sehr oft mit einer Statin, jedoch nicht mit einer anderen Statin auf, wieso weiss man nicht genau. Es würde sich dann lohnen zu versuchen, das Crestor abzusetzen, und eine andere Statin zu versuchen. Falls es unerfolgreich sein sollte, gibt es ein neues Medikament (Repatha), das jedoch leider noch nicht systematisch von der Krankenkasse übernommen wird.

Ich hatte am 2.11.2016 eine Herzkatheteruntersuchung (kein Infarkt) bei der mir zwei Stents eingesetzt wurden. Seither muss ich zusätzlich zum Aspirin Cardio täglich eine Tablette Atorvastatin 40 mg einnehmen. Mein Cholesterinwert war vor der Untersuchung bei den jährlichen Generaluntersuchungen jeweils normal (6.11.2015 HDL 1.28 mmol/l, LDL 3.1 mmol/l). Ist das sinnvoll und notwendig?

Christine Kissel: Ja, auf jeden Fall! Bei Patienten mit bek. koronarer Herzerkrankung liegt der LDL-Zielwert bei kleiner 1.8mmol/l, als weit unter dem Wert der "Normalbevölkerung".

Bei mir wurde ein Fehlen eines Schilddrüsenflügels festgestellt. Der Schilddrüsenwert war bei 73,4. Der Cholesterinwert war bei 16,3. Jetzt wurde mir von der Ärztin Eltroxin und Atorvastatin verordnet. Ich hatte noch nie einen Herzinfakt, bin sonst kerngesund und treibe viel Sport. Blutdruck ist eher tief: 105/ 60. Sehen sie da das Atorvastatin als sinnvoll an?

Edouard Battegay: Sie hatten offenbar eine wesentliche Schilddrüsenunterfunktion. Die Schilddrüse produzierte ungenügend Schilddrüsenhormon. Dies führt manchmal zu sehr sehr hohen Cholesterinwerten. Nach Zuführen des Hormons per Tablette und Normalisierung des von Ihnen genannten Wertes, sinken die Cholesterinwerte wieder auf die ursprünglichen Werte. Sollte sich das Cholesterin also nach Einnahme des Eltroxins (Schilddrüsenhormon) wieder normalisieren, brauchen Sie kein Atorvastatin mehr.

Guten Abend.Raucherin weiblich 54Jahre zu hoher Cholesterin.Laut Mri Kopf wegen einem anderen Befund Hypophysen Adenom was aber nicht bestätigt wurde wurden einige Ablagerungen gesehen(Verkalkungen).Dort wurde empfohlen Statine zu nehmen.Hausarzt meint nicht nötig. Kann Cholesterin mit Homöpatie gesenkt werden und wenn ja mit welchen Produkten. Danke

Carole Elodie Aubert: Die Indikation für eine Statin hängt nicht nur von Verkalkungen ab. Ihr gesamtes kardiovaskuläres Risiko sollte eingeschätzt werden (AGLA score, www.agla.ch). Dafür braucht man noch die Blutdruckwerte, Krankengeschichte und genaue Fettwerte im Blut. Danach kann die Indikation gestellt (oder nicht gestellt) werden. Mit Homöpatie knn man die Cholesterin nicht senken. Als Pflanzmittel kann rote Reishefe helfen. Lebensstillmassnahmen sind ebenfalls sehr wichtig (Ernährung, Rauchenstopp, Bewegung im Alltag).

Hallo, Ich bin 46 Jahre Alt mein Vater hatte einen herzinfarkt und ist an Herzversagen gestorben mein Grossvater hatte einen Hirnschlag und mein Cholesterin ist laut meines Arztes zu hoch. Seit ca. 5 Jahren nehme ich Choleserinsenker vor ca. drei Monaten habe ich den Cholesterinsenker abgesetzt. Was empfehlen sie mir und wo kann ich am günstigsten die Cholesterinwerte überprüfen?

Christine Kissel: Die Notwenigkeit für ein Statin hängt vom kardiovaskulärem Risikoprofil, der Höhe des LDL-Cholesterins und Nebenerkrankungen ab. Ich würde mich ausgewogen ernähren, Sport machen und die Werte erneut bestimmen lassen. In Abh. von Ihrem Risikoprofil und dem LDL-Wert, müsste dann diskutiert werden, ob sie erneut ein Statin brauchen.

Ich bin Nichtraucher, habe hohe Cholesterinwerte LDL 5.9, BD 140/85. Was mich ein wenig beunruhigt ist die steigende isolierte GGT in den letzten Jahren bis aktuell 126. ich bin 58 Jahre alt. Hat dies einen Zusammenhang? Ich drinke sehr mässig Alkohol

Edouard Battegay: Ein Zusammenhang von hoher GGT und hohem Cholesterin ist möglich, meistens, wenn sowohl Cholesterin als auch Triglyzeride erhöht sind. Vor allem bei Personen, die ihr Fett im Bauchraum abspeichern, kann es zu Leberverfettung kommen (meist leichteren Ausmasses). Aber GGT Erhöhungen können sehr viele verschiedene Ursachen haben (Medikamente, Alkohol, Gallensteine, etc. etc.)

Grüss Gott, seit 5jahre habe ich 3 stän in den koronare . Seit diese zeit nehme ich täglich sortis20.mgr . Meine btut werte sind aber jetzt normal. Macht das weiterhin Sinn?bin 71.jh

Christine Kissel: ja, unbedingt. bei bekannter koronarer Herzerkrankung müssen die LDL-Werte viel tiefer sein und das erreicht man üblicherweise nicht ohne Medikamente.

Ich frage mich schon wieviel Einfluss einen Cholesterin Hemmer hat.. Habe Heute den Obduktionsbericht meinem Vater gelesen. Todesursache Dünndarminfarkt ( HD: Prostata mit Metastasen). Im Bericht wird auch einen Myokardinfarkt erwähnt. Er hatte nie irgendwelche Herz-Probleme. Mit Medikamente kann man schon sehr viel helfen aber man kan auch mit Mass und Eigenverantwortung sehr viel selber machen. Ob man wirklich bei jedem Hypertonie / erhöhte HDL/LDL immer Medikamente verschreiben muss ohne Lebe

Carole Elodie Aubert: Viele Leute erleiden sogenannten " Dampfherzinfarkt". Das heisst, man hat davon keine Symptome. Zur Indikation für die Medikamente wurden vielen Studien durchgeführt. Man muss nicht bei jeden erhöhten LDL Werten ein Medikament verschreiben, sondern das gesamte kardiovaskuläre Risiko einschätzen. Die Lebenserwartung, die Lebensqualität, sowie die anderen Krankheiten des Patienten sollten in dieser Einschätzung auch berücksichtig werden. Mit Lebensstillmassnahmen kann man tatsächlich auch viel helfen.

Guten Abend, ich bin 62 jährig und nehme seit rund 3 Jahren Atorvastatin 10mg. Ich bin soweit gesund, habe keine Herz- Kreislaufprobleme, mache regelmässig Sport, rauche nicht. Allerdings bin ich erblich etwas vorbelastet, sowohl mütterlicher- als auch väterlicherseits. Nebenwirkungen habe ich eigentlich keine, jedoch fürchte ich mich vor Langzeitschäden der Statine (Leber, Nieren usw.). Ist meine Angst berechtigt? Vielen Dank!

Edouard Battegay: Die Wahrscheinlichkeit von Langzeitschäden durch Statine ist gering im Vergleich zur Wahrscheinlichkeit eines Nutzens bei der Senkung der Anfälligkeit zu Herzkreislauferkrankungen. Ihre Angst ist wahrscheinlich unberechtigt.

Guten Abend ich 58 Jährig 170cm gross 70 kg Blutdruck 130 /80 Ruhepuls 45.Laufe ca 50 km / Woche HDL 1.6 LDL 3.3 Quotient 2.1 HbA1c 6.0.der Hausarzt gab mir CRESTOR 10 mg nach ca14 Tagen hatte ich muskelschmerzen schlimmer als nach einem Marathon habe danach die Medi abgesetzt. muss ich Die wirklich nehmen? Vater hatte Starkes Übergewicht und Herzinfarkt mit 70

Christine Kissel: Ohne Ihre komplette Krankengeschichte zu kennen, scheint bei ihnen eher eine relative Indikation zu bestehen. Ich würde es mal mit diätetischen Massnahmen probieren, also Nahrungsumstellung und die Werte um Verlauf noch mal kontrollieren

Mein Arzt hat mir Fluvastatin-Mepha 40mg verschrieben. Bin 77 Jahre alt Nichtraucher und sehr gesund, kein Uebergewicht, tiefer Blutdruck und nehme sonst keine Medikamente! Kenne mein Cholesterinwerte nicht!! Warum muss ich das Medikament nehmen?

Christine Kissel: Die Notwendigkeit für ein Statin hängt vom kardiovaskulärem Risikoprofil, der Höhe des LDL-Cholesterins und Nebenerkrankungen ab...ohne Kenntnisse der Cholestrinwerte ist schwer ihnen zu raten, aber Alter allein ist sicherlich keine Indikation für ein Statin

Ich hatte am 1. Feb. 2015 einen Herzinfarkt und wurde stenosiert, RIVA Proximal 99%, 1 x DES, 3.0x18 Stent. Seither nehme ich täglich Aspirin Cardio 100mg, Blopress Plus 16/12,5 mg und Atorvastatin Pfizer, 40mg. Mein LDL-Cholesterinwert beträgt 1,4 mmol/l. Das ist zwar tief, aber könnte ich die Dosis nicht um die Hälfte verringern oder das Medikament sogar ganz absetzen?. Ich rauche seit dem H-Infarkt nicht mehr, habe aber 15kg zugenommen und schreibe das dem CH-senker zu.

Carole Elodie Aubert: Nach einem Herzinfarkt hängt die Indikation für eine Statin nicht vom LDL-Cholesterinwert ab. Die Statin wirkt tatsächlich unabhängig von diesem Wert auf die Ablagerungen in den Arterien, und erniedrigt das Risiko, an einem erneuten Herzinfarkt zu erleiden. Atorvastatin 40mg ist die Dosis, die dafür empfohlen wird. Ich gratuliere für den Rauchstopp. Gewichtszunahme ist jedoch keine bekannte Nebenwirkung der Statine. Haben Sie vielleicht mit dem Rauchstopp Ihre Essgewohnheiten geändert? Es ist tatsächlich sehr häufig, dass Personen, die mit dem Rauchen aufhören, dann mehr essen, oder das Rauchen mit Essen teilweise ersetzen.

Mein Mann erhielt ASTORVASTATIN und nach 2-3 Monaten hatte er plötzlich Probleme mit der Muskulatur. Nach einem Kordison-Depot konnte er sich wieder bewegen und nach vielen Massagen und Besuchen im Fitnesscenter wurde es wieder so gut dass er sich normal bewegen kann. Nun hat ihm der Arzt LIVAZO 2 mg verabreicht und ich habe Mühe mit dieser Art Medikament und vor allem Angst. Mein Mann hat Blutdrucksenker und Metformin 1000 gegen Diabetes. Ist LIVAZO wirklich ein anderes Medikament?

Edouard Battegay: Livazo gehört auch zur Gruppe der Statine und kann auch Muskelprobleme machen, sei dies Muskelschmerzen oder viel seltener Muskelschwäche. Aber es ist nicht gesagt, dass man auf Livazo, also ein anderes Statin, wieder die gleichen Muskelprobleme macht wie auf das ursprüngliche Statin, im Fall Ihres Mannes Atorvastatin. Normalerweise setzt man kein Kortison zur Behandlung von Muskelprobleme durch Statine ein. Waren die Muskelprobleme durch das Atorvastatin ausgelöst oder dachten die Ärzte an etwas Anderes und setzten deshalb Kortison ein? Ich bin auch nicht sicher, was Sie unter Muskelproblemen verstehen. Je nachdem ändert es die Beurteilung

Ich war kürzlich beim Hausarzt für einen Check: mein cholesterinwert: 6.94; HDL 2.1/Cholesterin/HDL 3.3/ LDL 4.3.. Blutdruck 120/80. ich bin 65 j, schlank, fit und fühle mich gesund. Der Hausarzt ist der Ansicht, dass der Cholesterinwert zwar erhöht sei, aber aufgrund meiner anderen Werten würde er kein Statin empfehlen. Mir ist dies zwar recht, bin aber trotzdem etwas verunsichert, weil meine Mutter und Grossmutter mit 68 an einem Infarkt gestorbrn sind.

Christine Kissel: Ein LDL von 4.3mmol/l ist schon recht hoch, auch wenn bei Ihnen insgesamt eine Niedrigrisikokonstellation vorliegt. ich würde Sport und Ernährungsumstellung empfehlen. wenn das LDL dann weiterhin über 3mmol/l liegt, wäre ein Statin m.E. zu erwägen

Ich hatte am 7. Februar eine Bypassoperation (Bypässe) heute bin ich nach der Reha wieder gut. Ich nehme auf verordnung meines Hausarztes "Atorvastitin Sandoz 40, 1 Tablette am Abend. Der cholesterin ist 3.55 mmol/l. Sollte die Zufuhr dieses Mittels jetzt reduziert werden oder ganz weggelassen werden können?

Carole Elodie Aubert: Nach einem Herzinfarkt ist Atorvastatin mindestens 40mg tatsächlich empfohlen, auch wenn das LDL tief ist, weil es das Risiko einer Rezidiv erniedrigt, indem es die Ablagerungen in den Arterien stabilisiert. Bei Ihnen wäre ein LDL-Zielwert von <1.8 empfohlen, falls Sie ein Herzinfarkt erlitten haben.

Ich bin 51 jährig, nehme seit über 8 Jahren Cholestrinsenker (Ezetrol + Pravastatin) weil ich ohne Medikament zeitweise einen Wert von 11 hatte. Im letzten Jahr stiegen aber auch die Leberwerte leicht über das Limit (ca. 45 soweit ich mich erinnere). Mein Vater hat auch erhöhtes Cholestrin, bei mir ist es familiär bedingt. Ist es sinnvoll, jahrelang diese Medikamente zu nehmen, wenn ich normal gewichtig bin, gesund und fit? Auch bei Belastungs-EKG, Venen-Ultraschall nichts Ungewöhnliches.

Christine Kissel: Sie scheinen eine familiäre Belastung zu haben. ich denke, dass es in ihrem Fall sinnvoll ist, die Medikamente auf dauer zu nehmen, um Herz-Gefäss-Krankheiten zu vermeiden.

Guten Abend. Ich bin 67 Jahre alt und habe einen LDL-Cholesterin von 2.7. Gemäss meinem Hausarzt nehme ich schon seit 3 Jahren täglich eine Tablette Simcora 20. Hatte noch nie Herzbeschwerden auch in der Familie nicht. Ist die Einnahme der Tablette wirklich nötig?

Carole Elodie Aubert: Um diese Frage zu beantworten sind noch andere Informationen notwendig: haben Sie erhöhte Blutdruckwerte oder Diabetes? Rauchen Sie? Wie sind die anderen Fettwerte im Blut? Damit kann man Ihr kardiovaskuläres Risiko und die Indikation für das Simcora besser einschätzen.

Guten Abend, ich bin 75 Jahre und habe seit 2003 2Stent (hatte aber keinen Herzinfarkt), meine Werte= LdL=3.8 , HDL=1.4, Ges. Cholesterin 6.0 ,Kreatinin im Serum 150 - 180, Nierenwerte 30 -40%, Medikamente:Asperin 100, Nebilet , Sevikar HCT 20/5, 12.5, Seit 1Jahr nehme ich kein Statin Simcora mehr, aber eine HCK-Mikronährstoffe. FRAGE: soll ich bei diesen Werten wieder das Statin Simcora nehmen????

Christine Kissel: ja, würde ich empfehlen. Ihr LDL-Ziel liegt bei kleiner 1.8mmol/l.

Bei mir wurde vor einem halben Jahr ein zu hoher Cholestrinwert diagnostiziert. Ich nehme nun seit einiger Zeit ArmoLipid. (In der Schweiz nicht zugelassen, warum?) Mein Cholestrinwert ist gesunken. Meine Ärztin ist sehr erstaunt. Warum ist dieses Medikament in der Schweiz nicht zugelassen?

Edouard Battegay: Armolipid scheint eine Kombination aus rotem Reis, bzw. einem der Inhaltsstoffe von rotem Schimmelreis, aus Folsäure und aus anderen Substanzen zu sein. Arzneimittel müssen in jedem Land einen behördlichen Prozess der Zulassung durchschreiten, in der Schweiz durch die SWISSMEDIC und dann zur Kassenzulassung durch weitere Instanzen. Dabei muss die Firma einen Antrag stellen und auch wissenschaftliche Beweise der Wirksamkeit liefern. Dies scheint nicht der Fall zu sein.

Die Aussagen: Ein erlittener Herzinfarkt ist ein besonderes Risiko, welches die Einnahme von Statin rechtfertigt. Stellt eine Beipassoperation (3 Beipässe) das gleiche oder ein weniger hohes Risiko dar. Danke für die Beurteilung.

Christine Kissel: Eine Bypassoperation hat das gleiche Risiko, es handelt sich auch um eine koronare Herzerkrankung. die Indikation für ein Statin ist gegeben.

In der puls Sendung wird "nur" von Statin gesprochen. Mir wurde Ezetrol verschrieben, d.h. ich nehme täglich ein Ezetrol. Was ist der Unterschied von Statinen und Ezetrol?

Carole Elodie Aubert: Ezetrol wird normalerweise verschrieben, wenn die Statin nicht verträgt wird, oder ungenügende Wirkung hat. Unterschied zwischen beiden Medikamenten ist wie sie wirken: Ezetrol verhindert die Cholesterinaufnahme im Darm. Statinen verhindern den Cholesterinaufbau, und zusätzlich wirken sie auf die Ablagerungen in den Arterien, und helfen zum Verhindern, dass es nicht zu einem Verschluss führt.

54 Järig Cholesterin 7.0 HDL 7.0 LDL 5.2. Raucherin. Medis ja oder nein.Keine Herzerkrankung

Edouard Battegay: Die Konstellation kann nicht stimmen. Das HDL kann nicht 7.0 sein. Aber wenn das LDL 5.2 mmol/l ist und Sie rauchen (wieviel?) ist die Antwort wohl: JA. Und auch JA zum Rauchstop ... (das kann man auch professionell begleiten lassen)

US Ich hatte mit Statine etwelche Probleme ( Muskelschmerzen, Achillessehne gerissen). Jetzt habe ich Ezetrol 10mg. Der Arzt meint, es sei zu schwach, da meine Cholesterin-Werte zu hoch seien. Gibt es ein Medikament ohne grosse Nebenwirkungen (siehe oben). Danke und schönen Abend

Christine Kissel: Es gibt eine neuere Medikamentengruppe (PCSK9-Inhibitoren), Repatha gehört hierzu, welche sehr effektiv und nebenswirkungsarm ist. Man müsste prüfen, ob sie hierfür qualifizieren.

Chat-Admin: Der Experten-Chat ist beendet. Leider konnten in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht alle Fragen beantwortet werden. Mehr Infos zum Thema finden Sie aber auf https://www.srf.ch/sendungen/puls/statine-keime-in-rohmilch-wucherndes-bindegewebe

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