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Brustkrebs – Therapiehoffnung unter Vorbehalt

Eine Brustkrebs-Therapie mit Hemmstoffen gegen Metastasen war eine der grossen Hoffnungen der Krebsforschung. Doch so einfach wie erhofft ist der Krebs nicht auszutricksen.

Zunächst lief alles nach Plan: Die Therapie, die mit Hemmstoffen Brustkrebs-Metastasten verhindern sollte, war erfolgreich. Ein Durchbruch, denn die Ableger sind nach wie vor die wichtigste Todesursache bei Mammakarzinomen.

Hemmstoffe im Patiententest

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Das Signalmolekül CCL2 ist für das Fortschreiten der Brustkrebserkrankung verantwortlich. Hemmstoffe, die diesen Prozess unterbinden und ähnliche Immuntherapien werden bereits an Menschen erprobt, zum Beispiel in Form eines Wirkstoffs namens «Carlumab» bei Prostatakrebs.

Als das Team um Mohamed Bentires-Alj vom Basler Friedrich Miescher Institut (FMI) den Hemmstoff jedoch absetzte, bildeten sich rasend schnell Metastasen, die zum Tod der Labormäuse führten. «Unsere Ergebnisse mahnen zu äusserster Vorsicht», warnen die Autoren im Fachjournal «Nature». Der Hemmstoff, den bereits Patienten erhalten, müsse unbedingt mit Therapien kombiniert werden, die das verhindern.

Was ist passiert? Die Tumoren rekrutieren für ihr Wachstum Immunzellen mittels eines Signalmoleküls (CCL2). Diesen Prozess blockierte der Hemmstoff. Doch Immunzellen-Vorläufer lagerten sich im Rückenmark ein, statt zu verschwinden – und strömten nach Absetzen des Hemmstoffs in grosser Zahl an die Metastasenherde zurück. Innerhalb weniger Tage bildeten sich viele neue Ableger und tumorversorgende Blutgefässe.

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