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Rückenschmerzen brauchen Geduld, Geduld und nochmals Geduld.
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Bei Bandscheibenvorfällen ist die erste Medizin: Geduld

Operieren oder nicht? Habe ich überhaupt einen Bandscheibenvorfall, eine sogenannte Diskushernie? Mit diesen Fragen wird der Hausarzt Thomas Kissling oft in seiner Praxis konfrontiert. Am liebsten würde er den Patienten erst einmal «Geduld» statt eines Medikaments oder einer Operation verschreiben.

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Die gallertartigen Bandscheiben wirken wie ein Puffer zwischen den Wirbeln. Bandscheiben werden stark belastet und sind deshalb Verschleissteile. Mit den Jahren können diese spröde werden oder brechen. Folge: Teile des weichen Gewebes treten nach aussen und drücken auf den Nerv oder den Rückenmarkskanal und das löst heftige Schmerzen aus. Der Schmerz kann in die Beine oder die Arme ausstrahlen.

«Zuerst einmal kommen die Patienten mit Rückenschmerzen zu mir», sagt Thomas Kissling. Dass es sich dabei um einen Bandscheibenvorfall handelt, ist nur eine Möglichkeit. Zuerst wird denn auch eine konservative Behandlung gewählt mit Schmerzmitteln, entzündungshemmenden Medikamenten und Physiotherapie.

Werden die Schmerzen nach sechs Wochen nicht weniger, so kann eine Abklärung mittels bildgebendem Verfahren (MRI) angebracht sein, sagt Thomas Kissling. «Es geht nicht so sehr um die Diagnose Diskushernie, sondern darum, andere Krankheiten auszuschliessen.»

Ob ein Bandscheibenvorfall wirklich operiert werden muss, muss der Patient selber entscheiden. Zu beachten ist, dass auch mit einer Operation der ursprüngliche Zustand der Wirbelsäule nicht automatisch wieder hergestellt ist. «Oft bekämpft man einfach die Symptome», sagt Kissling.

Das Wichtigste bei Rückenschmerzen, mit denen man zum Hausarzt geht:

  • Geduld, Geduld und nochmals Geduld
  • Nach sechs Wochen kann ein MRI angebracht sein
  • Oft erzielt man mit einer konservativen Therapie (Physiotherapie, Übungen und Schmerzmitteln und entzündungshemmenden Medikamenten) ein gleich gutes Resultat
  • Starke Rückenschmerzen sicher vom Hausarzt abklären lassen, auch wenn es Geduld vom Patienten abverlangt
  • Auf jeden Fall vor einer Operation die Möglichkeiten einer konservativen Therapie ausschöpfen

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