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Gerade die Recherche in Internetforen ist für Cyberchonder gefährlich: Immer schlimmere Symptome und noch weniger Hoffnung auf Heilung ist da zu lesen.
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Cyberchondrie: Wenn der Hypochonder online geht

Das Internet ist mittlerweile die erste Adresse für die Recherche von Krankheiten. Das kann aber auch zu Verunsicherung führen: Gerade bei Leuten, die unter «eingebildetem Kranksein» (Hypochondrie) leiden. Dann wird mit Hilfe des Internets harmloses Kopfweh zum Hirntumor. Das sind Anzeichen dafür.

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Wer heute ein gesundheitliches Problem hat, schaut zuerst im Internet nach. Aber nicht selten werden Surfer in die Irre geleitet: In Foren werden Ängste hochgeschaukelt und wenig Hoffnung auf Heilung gemacht.

Anzeichen für eine Cyberchondrie sind:

  • Übertriebene Aufmerksamkeit den normalen körperlichen Funktionen gegenüber.
  • Harmlose Symptome werden als schwere Krankheit fehlgedeutet.
  • Recherche im Internet auch auf weniger seriösen Seiten und in Foren, in welchen andere Cyberchonder ihre Symptome und ihre erfolglosen Heilungsversuche schildern.
  • Die Gedanken kreisen um die eigene, nicht vorhandene Krankheit.
  • Häufige Arztbesuche.
  • Arztwechsel, wenn ein Arzt nicht helfen konnte, bzw. keine Krankheit diagnostizieren kann («Doctor Shopping»)

Ab wann braucht man professionelle Hilfe? Die Psychiaterin Steffi Weidt ist Leiterin der Spezialsprechstunde für Angst- und Zwangsstörungen am Unispital Zürich empfiehlt:

  • Wenn jemand nach drei Besuchen beim Hausarzt immer noch Beschwerden hat, aber keine körperliche Ursache festgestellt werden konnte.
  • Psychiater sind Ärzte. Zuerst einmal klären diese erneut ab, ob nicht vielleicht doch eine Krankheit vorliegt, erst dann wird allenfalls mit einer Psychotherapie begonnen.
  • Wer sich im Internet über Krankheiten informieren will tut gut daran, Seiten von Fachärzten, Spitälern oder Fachgesellschaften zu konsultieren. Foren sind nicht immer sinnvoll. Im Gegenteil, oft treffen sich da verschiedene Cyberchonder und schaukeln sich in ihren Leiden hoch.

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