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Melonen zuhause auf dem Balkon ziehen

Zucker- und Wassermelonen brauchen Wärme und Sonne. Deshalb gedeihen sie in südlichen Regionen am besten. Jetzt gibt es aber neue Sorten, die für unser Klima gezüchtet wurden und auch auf einem sonnigen Balkon oder einer Terrasse wachsen und Früchte tragen. So geht es.

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Bei den Melonen, die auch bei uns wachsen, handelt es sich um kleinfruchtige Sorten, die weniger Zeit zum Reifen brauchen. «Auf Balkon und Terrasse geht es sogar besser als im Garten, weil es dort geschützter und wärmer ist», sagt «Ratgeber»-Gärtnerin Silvia Meister.

Wichtig: Für eine gute Befruchtung und Ernte sollte man jeweils zwei Pflanzen der gewählten Art haben – also zwei Zucker- oder zwei Wassermelonen.

Material für zwei Pflanzen

  • 6 Samen oder 2 Setzlinge
  • 2 grosse Pflanztöpfe à 50 cm Durchmesser und 40 – 50 cm Höhe für mindestens 50 Liter Erde pro Topf. Am besten nimmt man Töpfe aus schwarzem Plastik. Schwarz nimmt die Wärme gut auf, Plastik ist leicher als Ton und sorgt dafür, dass die Pflanzen nicht so schnell austrocknen.
  • Tonscherben
  • ca. 100 Liter Einheits- oder Gemüse-Erde ohne Torf
  • 4 Liter reifen Kompost oder gekaufte Komposterde, alternativ organischen Langzeitdünger nach Mengenangabe auf Packung
  • 4 kg Sand
  • Organischen Flüssigdünger für später

Silvia Meister empfiehlt diese Sorten

  • Wassermelone: «Sugar Baby»
  • Zuckermelone: «Orange Beauty», «Ancien»

Bei diesen kleinfruchtigen Sorten werden die Wassermelonen etwa fussballgross, die Zuckermelonen ungefähr so gross wie zwei Fäuste. Pro Pflanze ist eine Ernte von 6 – 8 Früchten zu erwarten.

So gehts mit Samen

  • Topf an den sonnigsten und wärmsten Ort auf dem Balkon oder der Terrasse stellen.
  • Zuunterst in den Topf eine 4 – 5 cm dicke Schicht von Tonscherben einfüllen. Das sorgt dafür, dass die Erde beim Giessen nicht durch die Löcher ausgeschwemmt wird und dass keine Staunässe entstehen kann, was die Pflanzen überhaupt nicht vertragen.
  • Als Substrat stellt man ein Gemisch aus Erde, Sand und Dünger her, da Melonen gern einen nährstoffreichen und wasserdurchlässigen (daher der Sand) Boden haben.
  • Abwechslungsweise Erde, Sand und Kompost oder Langzeitdünger einfüllen, mit der Erde beginnen.
  • Die Erde soll etwa 2/3 des Inhalts ausmachen.
  • Pro Topf braucht es 2 kg Sand (auch Sandkastensand oder Vogelsand möglich) und 2 Liter Kompost (abmessen mit dem Messbecher aus der Küche).
  • Alles gut durchmischen und zwischendurch festdrücken. Darauf achten, dass Kompost oder Dünger bis in die unterste Schicht gelangt, damit die Wurzeln auch dort genügend Nährstoffe vorfinden, wenn sie dann in die Tiefe wachsen.
  • Erde zum Schluss nochmals festdrücken.
  • Pro Topf 3 Samen in regelmässigen Abständen 2 cm tief in die Erde stecken. Zudecken und festdrücken.
  • Giessen.
  • Sobald die Pflanzen sich zeigen, die zwei schwächeren auszupfen und nur die stärkste stehen lassen. Melonen brauchen Platz und Luft.

So gehts mit Setzlingen

  • Standort und Topf füllen wie oben beschrieben.
  • Anstelle der drei Samen einen Setzling pro Topf vorsichtig in die Erde setzen. So tief setzen, dass die Erde bis zu den Keimblättern reicht.
  • Wichtig: Darauf achten, dass die Wurzeln nicht verletzt werden! Kürbisgewächse, zu denen auch die Melonen gehören, haben sehr heikle Wurzeln und vertragen es schlecht, umgetopft zu werden.
  • Erde vorsichtig andrücken, giessen.

Düngen

Melonen sind sehr hungrige Pflanzen. Für ein gutes Wachstum alle 14 Tage organischen Flüssigdünger geben.

Entspitzen

Wer gern besonders schöne, regelmässige Früchte möchte, kann die Triebspitze jeweils 4 Blätter oberhalb der Frucht abknicken.

Fröhliches Geranke

Im Garten sollte man die Früchte mit Stroh oder Holzwolle unterpolstern, damit sie nicht auf der nackten Erde liegen. Auf dem warmen Balkon- oder Terrassenboden ist das nicht nötig.

Silvia Meisters Spezialtipp: «Wenn man wenig Platz hat, kann man die Pflanzen in die Höhe klettern lassen, zum Beispiel dem Balkongeländer entlang. Damit dann die Früchte nicht so schwer an der Pflanze hängen, kann man sie in ein BH-Wäschesäckchen hüllen und anbinden.»

Wann sind die Melonen reif?

Zuckermelonen sind reif, wenn sie fein zu duften beginnen.

Wassermelonen kann man ernten, wenn sie beim Dranklopfen ein wenig hohl tönen und sich beim Stiel kleine Risse bilden. Sind sie überreif, so wird der Geschmack etwas lau und fad.

Tipps zu weiteren Kürbisgewächsen

Gleich wie Melonen kann man auch andere Kürbisgewächse auf Balkon und Terrasse ziehen. Auch hier kleinfruchtige Sorten wählen.

  • Kürbis «Jack be little»: Ernten, wenn sie faustgross sind. Mitsamt der Schale im Ofen zubereiten. Feiner Marroni-Geschmack.
  • Kürbis «Patidou»: Kann man ausreifen lassen und ohne Schale zubereiten, oder jung ernten und mitsamt der Schale essen.
  • Rondini: Jung ernten, wenn noch hellgrün, nicht dunkelgrün oder gelb. Zubereitung: In der Schale halbieren, Kerne mit einem Löffel entfernen, dünsten in Steamer oder Pfanne, mit etwas Butter, Salz und Pfeffer füllen, auslöffeln. Schmecken wie Gschwellti, Kinder lieben es.
  • Patisson: Jung ernten, wenn sie faustgross sind, und mit Schale essen.
  • Zucchetti: Jung ernten, wenn sie 20 cm lang sind.

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