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Auf dem Rhein bei Basel mit Blick auf den Hafen Kleinhueningen
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abspielen. Laufzeit 55 Minuten 41 Sekunden.
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«Baselditsch» oder «Baseldütsch»?

Stadtbasler haben in der Regel ein starkes Bewusstsein für ihren eigenen Dialekt. An der Fasnacht wird das Baseldeutsch zelebriert in Schnitzelbänken und Zeedeln. Daneben existiert aber erstaunlicherweise praktisch keine Dialektliteratur. Warum das?

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In Basel herrscht eine verflixte Sprachsituation: Es gibt das Ideal des «Altbaseldeutschen», das von praktisch niemandem mehr gesprochen wird. Und es gibt das heute mehrheitlich gesprochene Baseldeutsch, das viele «typische» Eigenheiten des Baseldeutschen nicht enthält.

«Ich rede kein sauberes Baseldeutsch»

Nur noch einige wenige aus dem legendären «Daig», der gesellschaftlichen Oberschicht, reden vom «Baselditsch-Weerterbuech» - für alle anderen ist es das «Baseldütsch-Wöörterbuech». Weil aber Herr und Frau Basler das Ideal ihres Stadtdialekts genau kennen, dieses aber so nicht sprechen, trifft man kaum jemanden an, der von sich behauptet, richtiges Baseldeutsch zu sprechen.

«joo» ist nicht «jä»

Basel- und Baseldeutsch-Kenner geben ihre Sicht auf dieses seltsame «Zweimal Baseldeutsch» preis: Der «Baseldeutsch-Wächter» Carl Miville, der «Baseldeutsch-Lehrer» Werner Lukas und SRF-Literaturredaktor und Fasnachtsspezialist Michael Luisier. Ausserdem sind Gedichte und Geschichten auf Baseldeutsch zu hören, die n i c h t s mit Fasnacht zu tun haben. Das ist gar nicht so einfach, denn es gibt in Basel, im Gegensatz etwa zu Bern, kaum eine Mundartwortkunst ausserhalb der fasnächtlichen Schnitzelbänke und Zeedel. Über Gründe dafür wird in der Sendung laut nachgedacht. Ebenso über die Frage, was genau der Unterschied ist zwischen dem baslerischen «joo» und dem baslerischen «jä».

Literatur

Hilda Jauslin: Am Rhy. OSL-Verlag, 2010

Lorenz Hofer et al.: Neues Baseldeutsch Wörterbuch. Christoph Merian Verlag, 2010

Rudolf Suter: Baseldeutsch-Wörterbuch. Christoph Merian Verlag, 2006

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