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«Fränzu», das letzte Pferd von Ernst Burrens Vater. Spielt eine grosse Rolle in seinem neuen Roman
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«Dr Chlaueputzer trinkt nume Orangschina»

Seit einem halben Jahrhundert schaut Ernst Burren in seinen Texten dem Volk aufs Maul. Glorifiziert wird auch in seinem neuen Mundartroman gar nichts.

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Seine Figuren ringen in ihren Monologen mit sich, mit ihren Nächsten, mit ihrer Umwelt. Sie sind rechthaberisch, von der Zeitenwende verunsichert und oft unfreiwillig komisch.

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Fridu und Bethli sind Kleinbauern im Pensionsalter. Den Hof verkaufen wollen sie nicht, obwohl das zum Zerwürfnis mit dem Sohn Pöili führt, der Lehrer geworden ist statt Bauer. Auch der Enkel Reto, Pöilis Sohn, erfüllt die Erwartungen seines Vaters nicht: Er möchte lieber im Gastgewerbe arbeiten als Berufsfussballer werden. Und so weiter. Sechs Personen aus demselben Familien- und Nachbarverband schildern in inneren Monologen ihr Leben und ihr soziales Umfeld. Unzensiert, als wäre ihr Gegenüber ein Therapeut oder ein Biograph. Sprunghaft, wie der Fluss der Gedanken.

Ein Roman aus Erzählungen

Seit vielen Jahren schreibt der mittlerweile zweiundsiebzigjährige Burren Mundarterzählungen. Immer aus der Figurenperspektive. Nun hat er sich an eine grössere Form gewagt, indem die erzählenden Figuren zusammengehören. Eine Handlung entwickelt sich daraus zwar nicht, aber ein interessantes Netz von Bezügen und Abhängigkeiten. Was hat ihn zu dieser Erweiterung seines langjährigen Schreibkonzepts bewogen? Woher bezieht er den ungeschminkten Blick der Menschen auf sich selber und auf die Mitmenschen? Im Interview gibt Ernst Burren freimütig Auskunft. Der Schauspieler Ueli Jäggi liest Passagen aus dem "Chlaueputzer".

Buchtipp

  • Ernst Burren: Dr Chlaueputzer trinkt nume Orangschina. Roman. Cosmos Verlag. 2016
  • Guy Krneta: Filetschtück. Der Gesunde Menschenversand. 2016

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