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Walter Vogt - ein Mann, der ein umfangreiches Werk hinterlassen hat, das aber heute fast vergessen scheint.
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Wiederentdeckung der «modern mundart»

Der Berner Schriftsteller Walter Vogt hat den Begriff «modern mundart» erfunden. Damit wird bis heute die Abkehr der Dialektliteratur vom «bluemete Trögli» bezeichnet. Unter dem Titel «hani xeit» erscheinen nun 30 Jahre nach Vogts Tod freche, aber auch hintergründige Mundarttexte.

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Der Arzt und Psychiater Walter Vogt (*1927) begann erst mit 34 Jahren zu schreiben. Von 1965 bis zu seinem frühen Tod 1988 veröffentlichte er 20 Bücher – auf Hochdeutsch. Aber Fingerübungen in Mundart waren für ihn ein beliebtes Tummelfeld «gegen den Mundart-Komplex beim Schreiben». Für den Nonkonformisten waren dies notwendige Grenzüberschreitungen. Experimentelles in Mundart brachte er auch gern auf die Bühne – so 1967 unter dem Titel «modern mundart» mit Peter Bichsel, Ernst Eggimann, Kurt Marti und co.

Walter Vogt ist vor 30 Jahren 61-jährig verstorben. Im Gedenken daran hat der Verlag «Der gesunde Menschenversand» seine Mundarttexte unter dem Titel «hani xeit» herausgegeben. Vieles davon war bisher unpubliziert. Forscher und Herausgeber Fredi Lerch ordnet Vogts Mundartwerk literarisch ein.

Den mundartlichen Rahmen der «Schnabelweid» bilden die Frühlingsblume Mattedäneli, der Luzerner Flurname Chlöpfe sowie der Familienname Wullschleger. Der Tipp führt ins Zugerland, wo Judith Stadlin und Michael van Orsouw mit Ortsnamen Gedichte und Geschichten entwickeln.

TIPPS:

Walter Vogt: hani xeit. Edition spoken skript 25. Der Gesunde Menschenversand 2018.

Judith Stadlin, Michael van Orsouw: Alle echte Orth; Geschichten aus Ortsnamen. Nagel & Kimche 2018.

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