Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Geschichte, Geografie Die Überfremdungsdebatte der 1970er-Jahre

Seit Jahrzehnten bewegt die Angst vor der «Überfremdung» das Land. 1970 wird die Schwarzenbach-Initiative eingereicht und tritt eine Diskussion über die schweizerische Identität los, die bis heute andauert.

Der Begriff der «ausländischen Überbevölkerung» oder der «Überfremdung» dominiert die politische Debatte in der Schweiz ab Ende der 1960-er Jahre während knapp eines Jahrzehnts. Wird die Bezeichnung zuerst von der Bundesverwaltung benutzt, so nehmen ihn einige Volkstribune später wieder auf, um wirtschaftliche und soziale Ängste jener Teile der Bevölkerung zu schüren, die Abseits des Wirtschaftswunders der Nachkriegszeit stehen.

Hinter dem Begriff der «Überfremdung» ruht die Auffassung, dass die massive Aufbietung von Fremdarbeitern in die Schweiz eine ernsthafte Gefahr darstelle für die «schweizerische Identität», sie entstelle, verschlechtere, ja sogar zerstöre.

Chronik

  • Video
    Gründung einer «Anti-Italiener Partei» in Zürich
    Aus SRF school vom 21.01.2018.
    abspielen. Laufzeit 8 Minuten 9 Sekunden.

    Gründung einer «Anti-Italiener Partei» in Zürich

    Antenne vom 19.08.1963

  • Audio
    Angst vor Ausweisung: Gastarbeiter zur Überfremdungsinitiative
    04:36 min Bild: Keystone
    abspielen. Laufzeit 4 Minuten 36 Sekunden.

    Angst vor Ausweisung: Gastarbeiter zur Überfremdungsinitiative

    Rendez-vous vom 21.10.1974

  • Video
    Betroffene zur Ablehnung der dritten «Überfremdungsinitiative»
    Aus SRF school vom 21.01.2018.
    abspielen. Laufzeit 5 Minuten 58 Sekunden.

    Betroffene zur Ablehnung der dritten «Überfremdungsinitiative»

    Rundschau vom 23.10.1974

  • Video
    Die «Überfremdungsinitiative» im Rückblick 1974
    Aus SRF school vom 21.01.2018.
    abspielen. Laufzeit 4 Minuten.

    Die «Überfremdungsinitiative» im Rückblick 1974

    Tagesschau Jahresrückblick vom 30.12.1974

  • Audio
    Tumult im Nationalratssaal
    01:43 min Bild: Keystone
    abspielen. Laufzeit 1 Minute 43 Sekunden.

    Tumult im Nationalratssaal

    Echo der Zeit vom 30.09.1985

Prägendes politisches Thema

Schlägerei
Legende: Handfeste Auseinandersetzungen Die Schwarzenbach-Initiative führte zu emotionalen - und manchmal auch gewaltsamen - Auseinandersetzungen. Keystone

1961 wird in Zürich die im Wesentlichen gegen italienische Einwanderer gerichtete «Nationale Aktion gegen die Überfremdung von Volk und Heimat» gegründet. Diese fremdenfeindliche Bewegung erfährt ihren ersten Höhepunkt 1970 mit der Einreichung einer Volksinitiative, die eine Beschränkung des Ausländeranteils auf 10 Prozent der Gesamtbevölkerung fordert. Die «Initiative Schwarzenbach» trägt den Namen ihres Urhebers, Nationalrat James Schwarzenbach.

Von 54 Prozent der Stimmenden knapp verworfen, löst die Initiative eine breit geführte Debatte aus und verschafft der «Nationalen Aktion» Bekanntheit im ganzen Land. Die Vorstellung einer «ausländischen Überbevölkerung» wird in die Bundespolitik aufgenommen und hält sich bis in unsere Tage.

Meistgelesene Artikel