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Maya Brehm (li.), internationales Netzwerk zu Explosivwaffen INEW und Petra Schroeter, Geschäftsführerin von Handicap International.
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Kampagne gegen Bombardierung der Zivilbevölkerung

Menschen, die vor Krieg fliehen, verlassen ihr Land oft erst, wenn sie ständig überall bombardiert werden. Das zeigt eine Studie des Hilfswerks Handicap International. Gäste von Susanne Brunner sind zwei Frauen, die politische Massnahmen fordern.

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Bomben gehören zum Krieg. Und trotzdem gibt es Bomben und Bomben. Wenn eine Bombe gezielt auf eine militärische Einrichtung abgeworfen wird, ist das eine Sache. Eine ganz andere ist es, wenn man zum Beispiel Fassbomben auf Stadtquartiere abwirft, die in einem Umkreis von 250 Metern alles zerstören, wahllos Menschen töten, und die Quartiere lange nach ihrem Abwurf unbewohnbar machen. Eine Studie von Handicap International, einem Partnerhilfswerk der Glückskette, zeigt, dass die meisten Menschen erst dann flüchten, wenn ihre Wohnungen oder Häuser zerstört werden. Und weil die Kriegsparteien, zum Beispiel in Syrien, sie auch dort beschiessen und bombardieren, wo sie Zuflucht suchen, flüchten sie erneut. Manche flüchten bis zu zwei Dutzend Mal innerhalb ihres Heimatlandes, bis sie ihr Land verlassen. Diesen Menschen wolle man ein Gesicht geben und die Staaten zum Handeln aufrufen. «Wir sind manchmal schon sehr weit weg», sagt Petra Schroeter Geschäftsführerin von Handicap International. Gezielte Angriffe auf Zivilisten wären laut humanitärem Völkerrecht zwar verboten. Aber, sagt Maya Brehm, Fachfrau für Völkerrecht und Abrüstung beim Internationalen Netzwerk zu Explosivwaffen INEW, nicht verboten seien sogenannte «Kollateralschäden», also zivile Opfer bei Angriffen, bei denen der militärische Nutzen überwiege. Und das sei oft Ermessenssache. «Das ist eine der Schwachstellen des humanitären Völkerrechts.» Die Kampagne zum besseren Schutz der Zivilbevölkerung wird von den Regierungen diverser Länder unterstützt, zum Beispiel von Irland, Luxemburg und der Schweiz.

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