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Mechtild Rössler, Direktorin Welterbezentrum der UNESCO.
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Mechtild Rössler: «Die Situation ist dramatisch»

In Syrien, Irak und Jemen werden nicht nur Menschenleben ausgelöscht, sondern auch gleich ihr ganzes kulturelles Erbe. Und die Welt schaut einfach zu? Gast von Susanne Brunner ist die oberste Hüterin des UNESCO-Welterbes, Mechtild Rössler.

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Solange Menschen in Kriegsgebieten sterben, scheint es auf den ersten Blick pietätlos über die Zerstörung von Kulturgütern zu reden. Die Zerstörung von wichtigen Kulturgütern ist aber eine Kriegstaktik, mit der ein Volk zusätzlich gedemütigt wird. Löscht man seine Vergangenheit aus, verschwindet auch ein Stück Identität. Der libanesische Intellektuelle Hassan Hamadé hat einen offenen Brief an die UNESCO-Generaldirektorin geschrieben und der UNESCO vorgeworfen, sie mache zu wenig, um wichtiges Weltkulturerbe zu schützen. Oberste Hüterin dieses Erbes ist das Welterbezentrum der UNESCO in Paris. Direktorin ist Mechtild Rössler. Sie sagt: «Das ist ein harter Vowurf, er ist so nicht haltbar.» Die Situation sei sehr, sehr schwierig. «Doch wir haben ein Instrumentarium und arbeiten mit verschiedenen Spezialisten zusammen.» In den Kriegsgebieten könnten diese allerdings im Moment nicht arbeiten. Wichtig, so Mechtild Rössler, sei auch die Zusammenarbeit mit den Behörden. Derzeit gebe es viele illegale Grabungen. Man müsse schauen, dass die Objekte nicht verkauft werden können. Die Direktorin des Welterbezentrums der UNESCO macht auch auf die bescheidenen Mittel aufmerksam, die ihr und ihren Leuten zur Verfügung stehen.

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