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Michael Herzig, Drogenbeauftragter der Stadt Zürich und Autor.
Pino Ala, Fotograf, Zürich
abspielen. Laufzeit 27 Minuten 12 Sekunden.
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Michael Herzig über die Zürcher Drogenszene

Wenn ein Bundesratssohn mit Cannabis erwischt wird, wenn in den Abwässern Zürichs Kokainreste gefunden werden, dann sind Drogen und Drogenpolitik mal wieder ein Thema. Gibt es ansonsten kein Drogenproblem mehr? Michael Herzig, Drogenbeauftragter der Stadt Zürich, ist Gast bei Urs Siegrist.

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Was ist mit der Drogenszene in Zürich seit Platzspitz und Letten passiert? Welche neuen Drogen sind aufgetaucht? Und wie funktionieren die neuen Ansätze, um die Süchtigen besser zu integrieren?

Michael Herzig beobachtet die Zürcher Drogenszene seit 1998. Seither habe sich der Drogenhandel aus dem Zentrum in die anderen Quartiere der Stadt zurückgezogen. Auch eine eigentliche Szene, vergleichbar mit dem Platzspitz oder dem Letten gebe es nicht mehr, obwohl es im Raum Zürich nach wie vor etwa 3000 Drogenabhängige gibt. Allerdings seien diese heute wesentlich gesünder und auch sozial besser integriert als früher. Und das sei gut so. Die neuen Trends in Sachen Drogensubstanzen betrachtet er nüchtern. Wirklich neue Stoffe seien selten, meist wechselten nur die Namen. Die Aufregung um den Missbrauch von Schlafmitteln etwa bezeichnet er als «Hype», in Altersheimen sei dies eher ein Problem als bei den Jungen.

Auf Ende Juni 2014 hat Michael Herzig nun gekündigt, um mehr Zeit zum Schreiben zu haben. Herzig hat schon mehrere Krimis geschrieben, die in Zürich und oft auch im Drogenmilieu spielen.

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