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Michael Rüegg.
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Michael Rüegg – Krise der Freiheit

Ist es ein Grund, sich eine Gesellschaft ohne Religion zu wünschen, wenn religiöse Fanatiker zum Krieg gegen Ungläubige aufrufen? Nein, sagt Philosoph Michael Rüegg, Autor des Buches «Krise der Freiheit». Er ist Gast von Susanne Brunner.

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Religion sei nicht mit einer modernen Gesellschaft vereinbar. Das sagt unter anderem der bekannte Atheist Richard Dawkins. Für ihn sind Menschen, die an einen Gott glauben, verblendet – und er versteht nicht, wie aufgeklärte Menschen religiös sein können. Für andere ist nur der Islam rückständig, und sie kritisieren den Koran, weil er immer wieder missbraucht wird, um brutale Taten zu rechtfertigen. In der Intoleranz gegenüber anderen Religionen aber auch gegenüber Religion an sich sieht Michael Rüegg eine Krise der Freiheit, denn Religionsfreiheit gehört für ihn fundamental zum Zusammenleben in der Gesellschaft. «Viele Leute sagen heute, Religion ganz allgemein sei gefährlich», sagt Michael Rüegg. Aber: «Terror ist nichts Neues. Keine Religion und keine Gesellschaft ist vor Extremismus gefeit». «Es gibt drei Bedrohungen der Freiheit: den Fundamentalismus, die allgemeine Religionsfeindlichkeit und die Technisierung, die das Leben anonymer macht und zwischenmenschliche Kontakte in den Hintergrund drängt», fasst Rüegg zusammen. Er ist Philosophie- und Religionslehrer an einem Gymnasium im Kanton St. Gallen.

Das Buch: Michael Rüegg. Die Krise der Freiheit. Schwabe Verlag Basel 2016.

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