Michel Kilo ist eine berühmte Symbolfigur der syrischen Opposition, einer, der sich den Umbruch in seinem Land ohne Gewalt vorstellte.
Die Menschen hätten friedlich gerechte Reformen verlangt, niemand habe geahnt, dass das Regime mit solcher Brutalität gegen sein eigenes Volk vorgehen würde, sagt er. Die Regierung habe Angst vor einem mündigen Volk, das Freiheit verlange, deshalb versuche es, den Aufstand als islamistische Revolution darzustellen, gegen die es mit aller Härte vorgehen müsse. Dabei hätten die Islamisten bis vor kurzem keine Rolle gespielt beim Aufstand in seinem Land. Er distanziert sich auch vom Syrischen Nationalrat, den er nicht als legitime Vertretung seines Volkes anerkennt.
Seit einigen Monaten lebt der heute 72-Jährige im Exil in Paris. Dort hat ihn Susanne Brunner getroffen und mit ihm auch über die Zukunft Syriens gesprochen.