In Bukavu im Osten Kongos, an einem der gefährlichsten Orten der Welt, lässt Milo Rau Rebellen, Militärs, Politiker, Konzern-Anwälte und einfache Dorfbewohner vor einer Jury aus internationalen Juristen schwere Menschenrechtsverletzungen verhandeln. Echte Akteure, echte Fälle – nur ist das Gericht inszeniert und das Urteil hat keine Rechtsfolge. Es soll Politik und Weltöffentlichkeit wachrütteln: Wieso sterben im Kongo Hunderttausende in einem Bürgerkrieg, der wegen Rohstoffen für unsere Computer und Handys geführt wird, und alle schauen weg?
Kann Kunst die Welt verändern, wenn die Politik versagt? Milo Rau glaubt: ja. Er gilt als der derzeit einflussreichste Regisseur in Europa. Für den Film «Kongo-Tribunal», der heute in den Schweizer Kinos anläuft, hat er diese Woche den Zürcher Filmpreis gewonnen – zuvor ist er Marc Lehmann Red und Antwort gestanden.
Milo Rau über Kunst, die die Welt verändert
Weil die Justiz im Kongo schwerste Verbrechen ignoriert, lässt sie Milo Rau in Schauprozessen verhandeln – der Film «Das Kongo-Tribunal» ist das bisher grössenwahnsinnigste Projekt des Schweizer Regisseurs, der im «Tagesgespräch» bei Marc Lehmann über seine Ideen, Ziele und Arbeitsweisen spricht.
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