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Rolf Trapp.
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Ralf Trapp: «Zerstörung der Chemiewaffen möglich aber gefährlich»

Laut dem offiziellen Bericht der Uno-Chemiewaffeninspektoren wurde in Syrien das Nervengift Sarin eingesetzt. Können die Beweise klar einer Seite angelastet werden? Beurteilen kann das Ralf Trapp, Chemiker und unabhängiger Berater bei der Abrüstung von C-Waffen. Er ist Gast von Ivana Pribakovic.

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Der Bericht der unabhängigen Inspektoren, die im Auftrag der Uno den Giftgasangriff vom 21.August in Syrien untersucht haben, ist deutlich: Als in den frühen Morgenstunden Raketen in einem Wohnviertel der Hauptstadt Damaskus einschlugen, drang hochgiftiges Sarin aus, ein unsichtbares, geruchloses Gas. Wer in der Gegend war, hatte keine Chance und erstickte qualvoll. Das beschreibt der Bericht und führt verschiedene Beweise an. «Die syrische Regierung hat die Chemiewaffen eingesetzt. Die Rebellen haben dazu nicht das nötige Knowhow», sagt Ralf Trapp. Der Experte, der früher bei der «Organisation für das Verbot chemischer Waffen» auch Inspektoren ausgebildet hat, glaubt, kleinere Chemiewaffen-Depots könnten vor Ort vernichtet werden. Die grossen Lager müssten aber wohl ausser Landes geschafft und dort bearbeitet werden. Für Ralf Trapp ist klar: «Zuerst geht es jetzt darum, zu verhindern, dass die Waffen noch eingesetzt werden können.» Dazu könnte in die Abschussrampen Beton eingefüllt oder die Schienen zerstört werden, die zu den Lagern führen. Eines müsse man sich aber bewusst sein, sagt Trapp: «Die Vernichtung wird sehr teuer werden. Das könnte Milliarden kosten.» Bezahlen müsse dies schlussendlich das Assad-Regime.

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