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Ruth Dreifuss und Christiane Brunner.
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Ruth Dreifuss und Christiane Brunner

In diesen Tagen vor 25 Jahren fand die Bundesratswahl statt, die Frauen in der ganzen Schweiz vor Wut kochen liess. Die Protagonistinnen von damals blicken zurück: Gäste von Susanne Brunner sind Christiane Brunner und Ruth Dreifuss.

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Als SP-Bundesrat René Felber seinen Rücktritt aus dem Bundesrat ankündigte, präsentierte seine Partei eine einzige Kandidatin für seine Nachfolge: die Genfer Nationalrätin Christiane Brunner. Nach der Nichtwahl von Lilian Uchtenhagen im Jahr 1983 wollte die SP nun endlich eine Bundesrätin. In den Wochen vor der Bundesratswahl begann aber eine eigentliche Schlammschlacht gegen ihre Kandidatin. Ein anonymer Brief, in dem von Nacktfotos von Christiane Brunner die Rede war, zog ihre moralische Integrität in Zweifel, und am 3. März 1993 wählte das Parlament nicht Christiane Brunner, sondern Francis Matthey. Wutentbrannt gingen Tausende von Frauen auf die Strasse, Francis Matthey lehnte seine Wahl schlussendlich ab, und die SP präsentierte eine Woche später eine Zweierkandidatur: Christiane Brunner und Ruth Dreifuss. Gewählt wurde am 10. März 1993 letztere, und die beiden politisierten noch lange zusammen im Bundeshaus: Ruth Dreifuss als Bundesrätin bis 2002, Christiane Brunner als Ständerätin bis 2007. Seit jenen turbulenten Tagen war der Bundesrat nie mehr ohne Frau. Ziel erreicht?

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