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Jürg Altwegg.
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«Schadenfreude der Romands vis-à-vis Frankreich bedrückt mich»

Frankreichs Präsident François Hollande besucht die Schweiz der erste Staatsbesuch eines französischen Staatschefs seit 1998. Der Autor und Journalist Jürg Altwegg spricht mit Ivana Pribakovic über das französisch-schweizerische Verhältnis.

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Vor 20 Jahren war die Freundschaft eng, das Verhältnis herzlich. In der Zwischenzeit ist die Beziehung zwischen der Schweiz und Frankreich abgekühlt. Das Ja zur Zuwanderungs-Initiative hat dazu beigetragen. Jetzt aber erweist Frankreichs Präsident Hollande der Schweiz die Ehre, nach erstem Zögern. Wie steht es ums französisch-schweizerische Verhältnis? Antworten hat Jürg Altwegg. Der gebürtige Zürcher lebt in Frankreich, in der Nähe von Genf, und schreibt für die Frankfurter Allgemeine Zeitung über Wirtschaft, Politik und Kultur in Frankreich und der Romandie. Hugo Loetscher bezeichnete ihn einmal als «einen der wichtigsten Vermittler der französischen Kultur». «Eine gemeinsame Waschküche wäre in Frankreich undenkbar - man ist zu wenig diszipliniert», benennt Altweg einen kulturellen Unterschied. Aber die kulturellen Beziehungen seien nach wie vor sehr eng. «Rousseau wird in Genf als Genfer bezeichnet, in Frankreich als Franzose». Heute gebe es aber auch viele Ressentiments, gar Schadenfreude gegen Frankreich. «Die SVP hat den Kulturkampf gegen Europa gewonnen, das Verhältnis zu Frankreich hat gelitten». Wirtschaftlich könne Frankreich von der Schweiz lernen, zum Bespiel bei der Berufslehre.

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