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Luzius Wasescha.
Keystone
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Spione, Agenten und Diplomaten

Geheimdienst-Agenten, die Banker ausspionieren, sogar betrunken machen, Teilnehmer eines G-20 Gipfels, die abgehört werden: Gehört das einfach zum diplomatischen Alltag?Wir fragen den ehemaligen Botschafter Luzius Wasescha.

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Er stand 32 Jahre lang im Dienst der Eidgenossenschaft und kennt sich bestens aus auf dem diplomatischen Parkett. Jahrelang hat er die Schweiz unter anderem bei der Welthandelsorganisation WTO vertreten, und zwar in Genf, wo sich Diplomaten aus aller Welt aufhalten, und auch Spione. Vor einem Jahr trat er in den Ruhestand. Susanne Brunner hat ihn in Genf getroffen.

«Die Schweiz als Staat ist selten Ziel von Spionage», sagt Luzius Wasescha. Aber wirtschaftlich sei sie durchaus interessant. Zum Beispiel kleine KMU, die hochentwickelte technologische Bestandteile produzieren. Dass nun gerade die Banken ausspioniert würden, habe einen Zusammenhang mit dem geforderten automatischen Informationsaustausch: «Je länger Widerstand dagegen geleistet wird, desto mehr exponiert man sich bei der illegalen Datenbeschaffung.» Was für Wasescha klar ist: Abgehört wird überall, wo es spannende Informationen zu holen gibt. Dagegen wehren könne man sich aber durchaus. «Die e-Mails müssen so geschrieben werden, dass sie überall herumliegen können - die Absender und Empfänger müssen sich so gut kennen, dass sie zwischen den Zeilen lesen können.» Geheime Sachen sollten weder geschrieben noch am Telefon besprochen werden, sondern an Orten, wo niemand mithören könne.   

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