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Symbol für Schlendrian und Effizienz zugleich. Das Polcevera-Viadukt des italienischen Bauingenieurs Riccardo Morandi bei Genua stürzte im August 2018 ein. 43 Menschen starben. Seit 2014 war der Betreiberfirma bekannt, dass die Brücke einsturzgefährdet war. Im Bild die neue Brücke des Genueser Architekten Renzo Piano kurz vor der Fertigstellung.
Reuters
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Wenig Vertrauen in den Staat

Italien und die überbordende Bürokratie: Das sei kein Klischee, sondern die Realität, sagt Korrespondent Franco Battel. Das zeige sich in der Corona-Krise beispielsweise daran, dass Hilfsgelder – auch jene der Europäischen Union – im Staatsapparat versickerten.

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So habe die Regierung rasch Kurzarbeitergeld versprochen, doch es sei in der Bürokratie steckengeblieben. In der Corona-Krise sei auch in Spanien nicht alles reibungslos abgelaufen, sagt Ausland-Redaktorin Melanie Pfändler. Grundsätzlich aber habe sie den Eindruck, dass Spanien mehr mit dem Geld der EU und der Steuerzahler mache als Italien. Gerade auch mit Blick auf die Infrastruktur, die besser unterhalten werde.

Dass Italien hier Defizite hat, zeigte sich im August 2018, als die Morandi-Autobahnbrücke in Genua einstürzte. Autos und Lastwagen wurden in die Tiefe gerissen, 43 Menschen starben. Es dauerte aber nur zwei Jahre, bis der Neubau eingeweiht werden konnte. Das wiederum zeigt, dass Italien auch anders kann.

Das schwache Grundvertrauen in den Staat und seine Vertreter kennzeichnet allerdings das Leben in Italien wie in Spanien. Das hat viel mit der politischen Instabilität in den beiden Ländern zu tun, aber auch mit Korruption und organisierter Kriminalität. Ein stärkerer Föderalismus mit mehr Autonomie für die Regionen könnte ein Lösungsansatz sein.

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