Auf dem chinesischen Festland sind Gedenkveranstaltungen anlässlich der Niederschlagung der Tiananmen-Bewegung heute vor 31 Jahren verboten. Das ist nicht neu. Neu dagegen ist: Auch in der Sonderverwaltungszone Hongkong dürfen die Menschen heute nicht öffentlich an die Niederschlagung erinnern. Das offizielle Versammlungsverbot wegen Corona ist verlängert worden. Anhänger der prodemokratischen Bewegung in Hongkong vermuten politische Motive hinter dem Verbot. Ein Vorgeschmack auf die Zukunft Hongkongs?
Vergangene Woche hatte der chinesische Volkskongress ein umstrittenes Sicherheitsgesetz für Hongkong beschlossen. Das Gesetz soll nun ausgearbeitet werden. Es richtet sich gegen Aktivitäten, die von Peking als «subversiv oder separatistisch» angesehen werden. Sind Freiheitsrechte und Demokratie in Hongkong noch zu retten? Die Sinologin Kristin Shi-Kupfer ist Gast im «Tagesgespräch». Sie leitet den Forschungsbereich Politik, Gesellschaft und Medien am Mercator Institute for China Studies in Berlin. Barbara Peter stellt die Fragen.