Alles wäre angerichtet gewesen für eine grosse Sause im Zuger Eisstadion. Mit 7015 Zuschauer war die Halle ausverkauft, was gleichzeitig eine Rekordkulisse für eine U18-WM-Partie auf europäischem Boden bedeutete.
Die Schweizer leisteten ihren Beitrag zur Party wie schon beim 5:0-Sensationssieg gegen Russland im Viertelfinal mit einer erneut starken Leistung. Zudem bewies das Team von Manuele Celio grosse Moral, als es in den letzten 2 Spielminuten noch einen Zwei-Tore-Rückstand aufholte. Als alles schon verloren schien, retteten Nico Hischier und Damien Riat die Schweizer noch in die Overtime. Beim 4:4-Ausgleich 39 Sekunden vor Schluss spielte die Schweiz gar ohne Torhüter.
Schweiz in der Verlängerung überlegen
In der Verlängerung waren es erneut die Schweizer, die dem Spiel den Stempel aufdrückten. Doch während das Heimteam beste Chancen und ein Powerplay ungenutzt liessen, gelang Aleksi Saarela mit dem ersten Torschuss in der 66. Minute der Siegtreffer.
«Es schmerzt extrem», sagte Coach Celio, «doch wir haben nun zwei Möglichkeiten. Entweder wir geben auf oder wir reagieren und kommen noch einmal zurück. Wer nicht leiden kann, hat im Sport nichts verloren.»
«Wir haben alles gegeben, aber es war nicht genug», bilanzierte Kristian Suleski . Doch auch der Bieler Nachwuchs-Verteidiger richtete den Blick bereits wieder nach vorne: «Jetzt wollen wir Bronze holen.»
Torfestival im 1. Drittel
Waren zuvor im 2. Drittel keine Tore gefallen, hatten sich die Ereignisse vorab im 1. Durchgang überschlagen. Nach nur gerade 75 Sekunden lenkte der Schweizer Torhüter Joren van Pottelberghe eine Hereingabe von Jesse Puljujarvi unglücklich ins eigene Tor ab. Die Schweizer liessen sich darob aber nicht aus der Ruhe bringen und wendeten die Partie bis zur 17. Minute dank Treffern von Damien Riat und Suleski.
Doch die Nordländer schafften noch vor der 1. Sirene den Ausgleich. Laine wurde im Slot sträflich alleine gelassen, was dieser prompt zum 2:2 nutzte. Laine war es auch, der Finnland in der 49. Minute scheinbar vorentscheidend mit 4:2 in Führung brachte, nachdem Saarela kurz nach der 2. Drittelspause zum 3:2 getroffen hatte.
Spiel um Bronze gegen Kanada
Im Spiel um Platz 3 trifft die Schweiz am Sonntag um 15:00 Uhr auf Kanada. Die «Ahornblätter» unterlagen in ihrem Halbfinal den Amerikanern gleich mit 2:7.
Telegramm Schweiz - Finnland
Schweiz - Finnland 4:5 (2:2, 0:0, 2:2, 0:1) n.V. Zug. 7015 Zuschauer (ausverkauft). SR Iverson/Rohatsch (Ka/De), Korba/Piche (Slk/Ka). Tore: 2. Puljujärvi (Valimäki) 0:1. 5. Riat (Siegenthaler, Impose) 1:1. 17. Suleski (Malgin) 2:1. 20. (19:04) Laine (Säärelä) 2:2. 43. Säärelä (Niemelä/Ausschluss Robin Fuchs) 2:3. 49. Laine (Puljujärvi) 2:4. 59. (58:04) Nico Hischier (Siegenthaler, Thürkauf) 3:4. 60. (59:19) Riat (Impose, Denis Malgin) 4:4 (ohne Torhüter). 66. (65:19) Säärelä (Julius Mattila) 4:5. Strafen: 5mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 5mal 2 Minuten gegen Finnland. Schweiz: van Pottelberghe; Stadler, Siegenthaler; Pinana, Suleski; Bircher, Serge Weber; Impose, Denis Malgin, Riat; Holdener, Nico Hischier, Marchon; Volejnicek, Thürkauf, Forrer; Miranda, Robin Fuchs, Prassl. Finnland: Vehvilainen; Leskinen, Saarijärvi; Niemelainen, Vainio; Jesper Mattila, Valimäki; Salo; Palmu, Tammelä, Nattinen; Säärelä, Puljujärvi, Laine; Björkqvist, Niemelä, Julius Mattila; Arttu Ruotsalainen, Tavernier, Piipponen. Bemerkungen: Schweiz ohne Muff (Ersatztorhüter), Dominik Diem, Karrer (beide verletzt) und Guggisberg (überzählig). Torschüsse: Schweiz 33 (10-11-11-1); Finnland 28 (9-10-8-1). Powerplay-Ausbeute: Schweiz 0/4; Finnland 1/3. |
Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin, 25.04.2015, 20:05 Uhr.