Gewinnt die Schweiz am Sonntag nach 60 Minuten oder nach Verlängerung respektive Penaltyschiessen gegen Finnland, ist sie in der Gruppe B nicht mehr aus den Top 4 zu verdrängen. Der Viertelfinal-Vorstoss wäre unabhängig von den Resultaten in den anderen Partien bereits vor dem abschliessenden Spiel gegen Tschechien Tatsache.
Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt jedoch, dass ein Sieg gegen Finnland alles andere als einfach wird. Letztmals konnte die Schweiz 1988 gegen «Suomi» jubeln. An den Olympischen Spielen in Calgary gewann die Nati mit 2:1.
Es ist eine Katastrophe.
Das aktuelle finnische Team hinterliess an der laufenden WM allerdings alles andere als einen unwiderstehlichen Eindruck. Gegen Frankreich erlitt es eine 1:5-Niederlage. Norwegen besiegten die Finnen erst in der Verlängerung (3:2). Gegen Tschechien gaben sie in den letzten 13 Minuten eine 3:0-Führung preis und unterlagen im Penaltyschiessen.
Dass bei den Finnen derzeit so einiges nicht zusammenpasst, weiss auch Juhani Tamminen. Der ehemalige Schweizer Nati-Trainer (1991-1992) nimmt gegenüber RTS angesichts der dürftigen Leistungen seiner Landsmänner kein Blatt vor den Mund: «Sie spielen schlecht. Es gibt ein Problem zwischen Trainer Lauri Marjamäki und seinen Spielern. Es ist eine Katastrophe.»
Die Nati darf auf keinen Fall zu viel Respekt oder Angst haben.
Geht die Schweiz nach dem Sieg gegen Kanada gegen verunsicherte Finnen nun also als klarer Favorit ins Spiel? SRF-Experte Mario Rottaris warnt davor, den Gegner in irgendeiner Form zu unterschätzen: «Darauf haben wir kein Anrecht. Finnland bewegt sich schon noch in einer anderen Sphäre im Welt-Eishockey. Dennoch darf die Nati auf keinen Fall zu viel Respekt oder Angst haben.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 13.05.17, 20:10 Uhr