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NHL Brunner: «Die Devise lautet üben, üben, üben»

Damien Brunner hat in seiner 1. NHL-Saison für Detroit in 58 Spielen 17 Tore erzielt und die Playoff-Viertelfinals erreicht. Der Schweizer Stürmer spricht im Interview unter anderem über sein Steigerungspotenzial und seine Kumpels bei den Red Wings.

Damien Brunner, Chicago und Boston bestreiten zurzeit den Stanley-Cup-Final. Sie haben mit den Detroit Red Wings in der Viertelfinal-Serie gegen Chicago mit 3:1 geführt und noch 3:4 verloren. Denken Sie manchmal: Im Final könnten eigentlich auch wir stehen?

Damien Brunner: Nein. Die Enttäuschung unmittelbar nach dem Out war zwar gross. Aber irgendwann muss man auch loslassen und das Ganze abhaken. Wir hatten unsere grosse Chance im 6. Spiel, als wir nach 40 Minuten zu Hause 2:1 führten, dann aber 2 dumme Tore zuliessen. Chicago hat es letztlich auch verdient, weiter zu kommen.

Zur Person

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Damien Brunner (27) debütierte 2006 für Kloten in der NLA. In der Saison 2008/09 wechselte er zum EVZ. 2011/2012 wurde Brunner als 1. Schweizer Spieler seit 30 Jahren NLA-Topskorer. Nach dem Ende des NHL-Lockouts wechselte er im Januar 2013 zu den Detroit Red Wings und erzielte in 58 Spielen 17 Tore und 18 Assists.

In Ihrer Rookie-Saison erreichten Sie in 58 Partien mit 17 Toren und 18 Assists beeindruckende Werte. Wie zufrieden sind Sie persönlich mit Ihren ersten NHL-Monaten?

Ich bin sehr stolz, dass ich mich in dieser Liga durchsetzen konnte. Ich blicke aber bereits voraus: Ich möchte im Sommer noch härter arbeiten und nächste Saison noch besser sein. In einigen Bereichen habe ich Steigerungspotenzial. Mein Ehrgeiz ist riesig, ich möchte mich weiter «pushen».

In welchen Bereichen orten Sie das grösste Steigerungspotenzial?

Es sind Kleinigkeiten, die ich anpassen muss, weil man in Nordamerika weniger Raum auf dem Eis hat. In der Schweiz fährt man mit viel Tempo durch die neutrale Zone, in der NHL sind es mehr Stop-and-Go-Bewegungen. In der Offensive hat man in den Ecken weniger Zeit für einen Pass oder eine Finte und muss vielmehr versuchen, die Scheibe an der Bande zu behaupten. In Amerika nennen sie das «Ass out». Das ist nicht so einfach gegen 1,90-m-Brocken. Deshalb muss ich noch etwas trickreicher und auch etwas kräftiger werden. Die Devise lautet: üben, üben, üben.

Haben Sie ein Feedback von den Verantwortlichen erhalten?

Ich habe mit dem General Manager und dem Coach ein abschliessendes Gespräch geführt. Wir haben die Saison Revue passieren lassen und voraus geblickt. Das hat alles sehr positiv getönt. Gleichzeitig hilft mir das Feedback, an den richtigen Punkten anzusetzen. 

Es sind gute Freundschaften entstanden.

Ihr Vertrag bei Detroit ist ausgelaufen. Werden Sie bei den Red Wings bleiben?

Dazu kann ich nichts sagen. Bis zum 5. Juli  darf ich nur mit Detroit verhandeln. Falls wir bis dann keine Einigung erzielen, komme ich «auf den Markt» und jeder Klub darf eine Offerte platzieren.

Sie haben sich offensichtlich rasch gut eingelebt in Detroit. Erst kürzlich twitterten Sie ein Foto von Ihnen und Pawel Datsyuk. Wer sind Ihre besten Kumpels bei den Red Wings?

Ich wohnte im selben Ort wie Justin Abdelkader, Brendan Smith und Jakub Kindl. Mit diesen drei habe ich zu Hause einen grossen Teil meiner Freizeit verbracht. Auf den «Road Trips» war ich hauptsächlich mit Pawel Datsyuk und Valtteri Fillpula zusammen. Wir gingen oft gemeinsam ins Kino und zum Abendessen. Es sind gute Freundschaften entstanden.

Fitness-Einheiten mache ich mit meinem Vater.

Wie sehen die kommenden Wochen und Monate bei Ihnen aus?

Die nächste Woche werde ich noch pausieren und danach mit dem Kraftaufbau beginnen. Das Eistraining werde ich wohl Mitte August wieder aufnehmen und gegen Ende Monat in die USA reisen.

Werden Sie sich im Sommertraining mit anderen Schweizer Spielern zusammentun?

Die Fitness-Trainingseinheiten mache ich mit meinem Vater. Daneben werde ich aber bestimmt mit Raphael Diaz im Kraftraum stehen.

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