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WM Schweiz unterliegt Schweden - WM-Silber als Lohn

Die Schweiz hat den WM-Final gegen Schweden mit 1:5 verloren und damit den ganz grossen Coup verpasst. Nach früher Führung sorgten die WM-Gastgeber unter der Regie der Sedin-Zwillinge für die Wende. Trotzdem stellt der Gewinn der Silbermedaille für die Schweiz einen historischen Erfolg dar.

Nach 9 Siegen in Folge bremste Schweden die Schweizer Erfolgsserie ausgerechnet im letzten Spiel des Turniers: Das Dreikronen-Team warf seine ganze Erfahrung in die Waagschale und behielt am Ende mit 5:1 die Oberhand.

Die Schweden feierten ihren 9. WM-Titel – den ersten seit 2006 und den ersten eines WM-Gastgebers seit 1986 (UdSSR). Die Schweiz dagegen darf trotz der Niederlage stolz sein auf das beste Abschneiden an einer WM seit 1935 (!) und die erste Medaille seit 1953. Das aktuelle Edelmetall allerdings ist bedeutend höher einzustufen.

Früher Geniestreich von Josi

Die Schweizer waren furios ins Endspiel gestartet: Roman Josi erzielte bereits nach 285 Sekunden das 1:0. Der NHL-Verteidiger umkurvte in der gegnerischen Zone gleich drei schwedische Spieler und erwischte schliesslich Keeper Jhonas Enroth zwischen den Schonern. Zu diesem Zeitpunkt lautete das Schussverhältnis bereits 5:0 zugunsten der Schweiz.

Sedins sorgen für Hektik

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Die Schweizer Mannschaft kehrt am Pfingstmontag in die Schweiz zurück. Auf SRF zwei können Sie den Empfang der WM-Helden am Flughafen Zürich ab 14.00 Uhr live mitverfolgen.

Doch mit dem zweiten Angriff gelang Schweden bereits der Ausgleich. Erik Gustafsson reagierte in der 9. Minute nach einem Abpraller am schnellsten und kam so zu seinem 1. WM-Treffer überhaupt. Und nur 116 Sekunden später markierte Henrik Sedin das 2:1. Der NHL-Star der Vancouver Canucks traf in Überzahl nach tollem Zuspiel von Bruder Daniel Sedin.

Überhaupt war es die Sedin-Linie, die immer wieder für Unruhe im Schweizer Abwehrverbund sorgte. Es brauchte eine starke Leistung von Martin Gerber und etwas Glück, damit der Ein-Tore-Rückstand bei Spielmitte noch Bestand hatte.

Beste Chancen ausgelassen

Dann, mit der ersten Strafe gegen die Schweden, kippte das Spiel erneut. Die Schweizer fanden zurück zu ihrem beeindruckenden Tempospiel und sorgten für viel Hektik vor Enroth. Doch Ryan Gardner, Philippe Furrer, Matthias Bieber, Nino Niederreiter und Morris Trachsler konnten nicht reüssieren. In dieser starken Phase fehlte jene Effizienz, die die Schweiz zuvor im Turnier so ausgezeichnet hatte.

Die tolle Schweizer Moral wurde am Ende nicht belohnt: In der 48. Minute verlor Julien Vauclair den Puck an der eigenen blauen Linie an Gabriel Landeskog. Der Flügel scheiterte zwar an Gerber, doch Simon Hjalmarsson drückte den Abpraller irgendwie über die Linie. Die Schweizer monierten zwar ein Offside, der Treffer aber war regulär. In der Schlussphase erhöhten Loui Eriksson nach einem Konter sowie Henrik Sedin mit einem Schuss ins leere Tor gar auf 5:1.

Niederlage viel zu hoch

Das Verdikt am Ende war zu brutal: Die Schweiz hielt über weite Strecken gut mit, konnte aber nicht an die fantastische Leistung aus dem 3:0-Sieg im Halbfinal gegen die USA anknüpfen. Nach dem ersten Frust dürfte bei den Schweizern die Enttäuschung der Gewissheit weichen, eine historische WM gespielt und die Schweiz in eine Eishockey-Euphorie versetzt zu haben.

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