Es war Balsam für die geschundene RB-Seele. Nach zuvor nur 2 Punkten aus 4 Bundesliga-Partien und dem von Trainer Julian Nagelsmann verwendeten Begriff der «Krise», drehte Leipzig in der letzten Woche so richtig auf. 2 Siege und 14 Tore innerhalb von 4 Tagen. Erst wurde Wolfsburg im DFB-Pokal 6:1 niedergekantert, dann Mainz 8:0 überrollt.
«Wir wollen weiter diese Gier auf den Platz bringen», beschrieb Yussuf Poulsen vor dem 4. CL-Spieltag und der Auswärtspartie bei Zenit. Der Däne hatte sich mit einem Tor gegen Mainz, dem ersten seit Ende August, Selbstvertrauen geholt. Poulsens Leistung jedoch geriet klar in den Hintergrund. Denn in den beiden Partien hatte einer so richtig Dampf gemacht: Timo Werner – an 10 der 14 Tore direkt beteiligt.
CL-Gruppe G nach 3 Runden
Team | Punkte | Tore |
---|---|---|
1. Leipzig | 6 | 4:4 |
2. Zenit | 4 | 5:4 |
3. Lyon | 4 | 4:3 |
4. Benfica | 3 | 4:6 |
Werner und die offene Rechnung
Am Dienstag in St. Petersburg dürfte Werner besonders darauf brennen, seine Serie fortzusetzen. Im Hinspiel war er nach wirkungsloser 1. Halbzeit ausgewechselt worden. Nun will er, der nach 15 Pflichtspielen bei 13 Toren und 6 Assists hält, auch in der beheizten Gazprom-Arena cool bleiben.
Doch auch Gegner Zenit hat einen Stürmer im Team, auf den Verlass ist. Artjom Dsjuba, mit 10 Toren und 11 Assists über alle Wettbewerbe gesehen die offensive Lebensversicherung der Russen. Und mit 1,97 m Körpergrösse eine eindrückliche Erscheinung und ein gänzlich anderer Stürmertyp als der agile Werner, Spitzname «Rakete».
Die Ausgangslage vor dem Duell um die Spitze der Gruppe G ist offen. Hier das formstarke Leipzig, dort das zuhause in dieser Saison ungeschlagene Zenit. Mitentscheidend wird wohl sein, wer zum nächsten Höhenflug ansetzt: die Rakete oder der Kampfflieger?
Champions League
Sendebezug: Radio SRF 3, Abendbulletin, 02.11.2019, 17:50 Uhr