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Wolfsburg-Klub-Logo auf bröselndem Beton
Legende: Zerreissprobe Der VfL Wolfsburg hat unter den Wirren im Mutterkonzern VW zu leiden. Imago
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Champions League VW-Krise gefährdet Wolfsburgs Ambitionen

Wer in der Champions League ein Wörtchen mitreden will, braucht eine Stange Geld. Geld, das im Fall von Wolfsburg aus den Kassen von Volkswagen fliesst. Doch nun hat der kriselnde Autokonzern erste Kürzungen kommuniziert.

Die 4 Schweizer beim VfL Wolfsburg konnten bis anhin davon ausgehen, künftig vermehrt durch Talente aus dem Juniorenbereich verstärkt zu werden. Doch plötzlich erscheint dies unwahrscheinlich. Das geplante und mit 40 Millionen Euro budgetierte Leistungszentrum für den Nachwuchs wird vorerst auf Eis gelegt.

Gestörte Mutter-Kind-Beziehung

Bisher erhielt Wolfsburg jährlich rund 80 Millionen Euro von VW. Dieses Geld kann der Mutterkonzern seinem fussballerischen Lieblingskind nicht mehr garantieren. Stattdessen kursieren leere Phrasen. Der Klub habe «Leuchtturmfunktion», doch statt einer konkreten Summe verspricht man nur «angemessene Unterstützung».

Drohender Turnaround in der Vereinspolitik

Auch hinter Wolfsburgs strategischer Ausrichtung steht neu ein Fragezeichen. Mit André Schürrle und Julian Draxler wurden kostspielige Neuzugänge verpflichtet. Doch was die Aussendarstellung von VW als finanzkräftiges Unternehmen fördern sollte, ist dem Image der Firma seit «Dieselgate» plötzlich abträglich.

Filmreifes Chaos

Noch sorgt der sportliche Erfolg im Klub für Ruhe. In der Champions League sind die «Wölfe» auf Kurs und empfangen am Mittwochabend mit dem PSV aus Eindhoven ausgerechnet einen Gegner, der sich von der Schirmherrschaft eines Grosskonzerns emanzipiert. In dieser Saison amtet das Elektronikunternehmen Philips bei den Niederländern erstmals seit 34 Jahren nicht mehr als Haupt- und Trikotsponsor.

Unabhängig von Wolfsburgs sportlicher Zukunft werden die Wirren bei VW die Öffentlichkeit noch lange beschäftigen. Medienberichten zufolge plant Leonardo DiCaprio bereits einen Hollywood-Streifen über den Abgas-Skandal.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 20.10.2015, 20:00 Uhr

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