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FIFA WM 2014 Fahrlässige Belgier zittern sich in den Viertelfinal

In einer lange einseitigen Achtelfinal-Partie hat sich Belgien mit 2:1 n.V. gegen die USA durchgesetzt. Die «Roten Teufel» liessen Chance um Chance aus, bevor sie in der Verlängerung endlich trafen. Dann starteten die US-Boys ein furioses, aber zu spätes Comeback.

Immer wieder versuchten es die Belgier, doch es sollte nicht sein. In Salvador, der torreichsten aller WM-Stätten, schien das Tor der USA lange wie zugenagelt. Dabei machten die «Roten Teufel» vieles richtig: Mit zahlreichen Tempo-Vorstössen und gekonnten Ballstafetten spielten sie sich immer wieder hinter die amerikanische Defensive.

Der vielzitierte «Geheimfavorit», der in der Gruppenphase trotz maximaler Punkteausbeute nicht vollends überzeugt hatte, spielte die überforderten Amerikaner phasenweise an die Wand. US-Keeper Tim Howard, mangelnde Präzision im Abschluss oder das pure Pech verhinderten aber, dass das «Soccer-Fieber» in den USA schon frühzeitig ein Ende fand.

De Bruyne erlöst die «Roten Teufel»

Schliesslich ging es zum fünften Mal in den Achtelfinals in die Verlängerung. Dort wurde der enorme Aufwand der Belgier endlich belohnt: Kevin de Bruyne, der auffälligste Akteur auf dem Platz, brach den Bann in der 3. Minute der Verlängerung.

Wieder einmal hatte sich Marc Wilmots Team reichlich Zeit für einen Treffer gelassen. Schon in der Gruppenphase fiel keines der 4 belgischen Tore vor der 70. Minute. In der 105. Minute entschied schliesslich der eingewechselte Romelu Lukaku die Partie mit dem 2:0 - so schien es.

Unerwartetes Comeback der US-Boys

Aus heiterem Himmel hatten die Amerikaner dann aber die passende Antwort parat: Mit seiner 1. Szene traf der eben erst eingewechselte Julian Green sehenswert zum 1:2. Die Schlussviertelstunde wurde danach zur Zitterpartie für die Belgier, die sich mit Händen und Füssen gegen losgelöste Amerikaner wehren mussten.

Entsprechend gross war die Erleichterung bei den Belgiern, als der amerikanische Sturm vorbei gezogen war: «Meine Spieler sind an ihre Grenzen gegangen, wir haben Historisches erreicht», freute sich Trainer Marc Wilmots. «Hochverdient» sei der Sieg gewesen - die Torschussstatistik von 27 zu 9 stützt die wenig gewagte These des Ex-Schalkers.

Belgien nun gegen Argentinien

Die Belgier dürfen sich damit über den zweiten Viertelfinal-Einzug nach der WM 1986 in Mexiko freuen. Damals schafften es die «Roten Teufel» gar in den Halbfinal, wo Argentinien und Diego Maradona (erzielte beide Treffer beim 0:2) Endstation bedeuteten.

Nun kommt es bereits im Viertelfinal zur Neuauflage des Duells. Dort werden es die Südamerikaner mit einem Gegner zu tun bekommen, der rechtzeitig zur K.o.-Phase so richtig in Fahrt gekommen ist. Die Amerikaner, die zu lange zu passiv agierten, müssen derweil nach einem insgesamt enttäuschenden Auftritt die Heimreise antreten.

Sendebezug: SRF zwei, FIFA WM 2014, 01.07.2014, 22:00 Uhr.

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