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Schweizer Nationalmannschaft Der Steigerungslauf des Valon Behrami

Dank dem Last-Minute-Tor von Haris Seferovic zum 2:1 gegen Ecuador ist die Schweiz an der WM in Brasilien ideal in das Turnier gestartet. Allerdings tat sich die Nati im 1. Gruppenspiel lange Zeit schwer. Sinnbildlich für die umkämpfte Partie war Valon Behramis Vorbereitung zum Siegtreffer.

Als in Brasilia bereits alles auf ein 1:1-Unentschieden zwischen der Schweiz und Ecuador hingedeutet hatte, zappelte der Ball kurz vor dem Abpfiff doch noch einmal im Netz. Nach einer perfekten Hereingabe von Ricardo Rodriguez schoss Haris Seferovic die Nati in der 93. Minute zum so wichtigen Sieg.

Behrami nicht zu stoppen

Am Ursprung des Last-Minute-Treffers stand eine feine Einzelleistung von Valon Behrami. Der Tessiner eroberte mit einer zwar riskanten, aber notwendigen Grätsche im eigenen Strafraum den Ball von Ecuadors einschussbereitem Michael Arroyo und startete sogleich zu einem letzten Schweizer Angriff. Dabei liess sich Behrami auch von einem Foul nicht aufhalten. Er nutzte den vom usbekischen Schiedsrichter Ravshan Irmatov gewährten Vorteil und lancierte den späteren Torschützen Seferovic auf der rechten Seite.

«So spielt Valon»

«Diese Aktion hat mich begeistert. Valon ist seinem Instinkt gefolgt. Er hat gespürt, dass noch etwas drinliegt», lobte Coach Ottmar Hitzfeld seinen Mittelfeldspieler. Behrami selber beschrieb seinen Energieanfall folgendermassen: «Wenn jemand fragen würde: 'Wie spielt Valon?' Dann würde ich antworten: 'So spielt Valon.'»

Aktion als Sinnbild für das Spiel

Für Behrami war der späte Exploit das krönende Ende eines Steigerungslaufes. Lange Zeit war der 29-Jährige ebenso wie seine Teamkollegen nicht richtig auf Touren gekommen. Vor allem in der 1. Halbzeit passte beim Schweizer Team nicht viel zusammen. «Es ist uns nicht oft etwas gelungen», kritisierte Behrami, der vor allem im Passspiel zu viele Fehler ausmachte.

Nach der Pause vermochte sich die Nati zwar zu steigern und die Partie auszugleichen. Trotzdem taten sich die Schweizer weiterhin äusserst schwer. Für Admir Mehmedi, den Torschützen zum 1:1, war Behramis totaler Einsatz vor dem Siegtreffer denn auch bezeichnend für das ganze Spiel: «Das war ein Sinnbild unseres Auftritts. Es war ein Krampf.»

Das «wilde Tier»

Auch in der Schweizer Presse ist Behramis Kampfgeist ein prägendes Thema. 20 Minuten online lobte die «Fighter-Qualitäten» des Napoli-Söldners. Der Tages-Anzeiger bezeichnete Behrami gar als «wildes Tier», das sich nach dem entscheidenden Treffer «wie ein Gorilla auf die Brust» klopfte. Auch international sorgte Behramis Aktion für Aufsehen. So titelte das amerikanische Online-Magazin Paste über dessen 50-Meter-Lauf: «Valon Behrami just became an instant World Cup Legend.»

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