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Schweizer Nationalmannschaft Frankreichs Kampf um Wiedergutmachung

Die letzte WM Frankreichs war eine peinliche Angelegenheit. An der WM in Brasilien möchte die «Equipe tricolore» die Schmach von Südafrika vergessen machen. Der nächste Schweizer WM-Gegner besticht durch Ausgeglichenheit und einen perfekten Mix.

«Furchterregender Gegner»

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Die Franzosen bekundeten am Tag vor dem Spiel Respekt vor der Schweiz. Die Nati sei ein «furchterregender Gegner», sagte Keeper Lloris. Ein Sieg könne nur über dne Kampf erreicht werden. Coach Deschamps lobte: «Die Schweizer haben Qualität. Wir aber auch. Das Niveau ist hoch.»

Die Tage von Südafrika lasten noch immer schwer auf Frankreichs Fussball-Seele. Der Zwist zwischen dem damaligen Trainer Raymond Domenech und Nicolas Anelka in der Pause der Partie gegen Mexiko, der Streik der Spieler, die statt zu trainieren im Teambus sitzen blieben, das Ausscheiden mit nur einem Punkt in der Gruppenphase - Frankreich gab an der letzten WM ein jämmerliches Bild ab.

Domenechs Nachfolger Laurent Blanc führte «Les Bleus» immerhin in die Viertelfinals der EURO 2012, räumte seinen Posten danach gleichwohl und machte Platz für Didier Deschamps. Der Weltmeister von 1998 und Europameister von 2000 verlor in seinem ersten Amtsjahr zwar mehr Spiele als er gewann und musste in der WM-Quali den Umweg über die Barrage nehmen, hat die Mannschaft inzwischen aber stabilisiert.

Wendepunkt im November

Gut möglich, dass der 19. November 2013 als Wendepunkt in Frankreichs Fussball-Historie eingehen wird. Nach dem 0:2 im Barrage-Hinspiel in der Ukraine gewannen die Franzosen in Paris mit einer begeisternden Leistung 3:0, lösten das Ticket für die WM und sind seither ungeschlagen. Sie bezwangen die Niederlande 2:0, Norwegen 4:0, Jamaika 8:0 und Honduras im 1. WM-Spiel 3:0.

Endlich stimmt das Gefüge in der Mannschaft, die aus so talentierten Einzelspielern besteht. Prunkstück ist auch ohne den verletzten Franck Ribéry die Offensive mit einem formstarken Karim Benzema, mit den Flügeln Mathieu Valbuena und Antoine Griezmann. Bei Bedarf kann Deschamps das System wechseln und mit Olivier Giroud einen zweiten Stossstürmer neben Benzema bringen.

Auch im Mittelfeld ist Frankreich mit Yohan Cabaye in der Schaltzentrale und Paul Pogba erstklassig besetzt. Pogba, der Juve-Spieler, wird als neues Wunderkind des französischen Fussballs gehandelt. Er ist erst 21 Jahre alt, verfügt aber schon über die Ausstrahlung und das Spielverständnis eines Routiniers. In der Defensive räumt Raphael Varane von Real Madrid ab, die Aussenbacks Patrice Evra und Mathieu Debuchy setzen offensive Nadelstiche.

Programm-Hinweis

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Sehen Sie die Partie zwischen der Schweiz und Frankreich ab 20:10 Uhr live auf SRF zwei und im Livestream. Zudem können Sie das Spiel ab 21:00 Uhr live im Radio auf SRF 3 mitverfolgen.

Endlich wieder zum Team geworden

Deschamps liess im letzten Training im Basiscamp in Ribeirao Preto vor dem Spiel gegen die Schweiz keine Rückschlüsse auf die Aufstellung gegen die Schweiz zu. Möglich, dass Frankreich mit derselben Aufstellung antritt wie gegen Honduras. Cabaye ist nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung wieder fit. Klar ist: Möglichkeiten hat Deschamps viele.

Kein Wunder, findet der Schweizer Assistenztrainer Michel Pont keine Schwächen in dieser französischen Mannschaft. Das Team ist homogen, der Mix zwischen Jugend und Erfahrung, zwischen Technik und Robustheit herausragend. Das grösste Verdienst Deschamps ist, mit dem Schwung des Barrage-Rückspiels gegen die Ukraine eine echte Einheit geformt zu haben. Ein Team, das diesen Namen verdient und das Potenzial hat, die Schmach von Südafrika zu tilgen.

Mögliche Aufstellung Frankreichs:

Lloris; Debuchy, Varane, Sakho, Evra; Cabaye; Pogba, Matuidi; Valbuena, Benzema, Griezmann.

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