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Das Medienecho zum 2:2-Remis Ein Weckruf für die Nati aus dem Pressewald

Die Schweizer Medien zollen der Nati Respekt für die geschaffte Achtelfinal-Quali an der WM. Gefordert wird nun aber eine Leistungssteigerung.

In der Heimat wird mit grossen Lettern gewürdigt, dass die Schweiz nach 1994, 2006 und 2014 – somit zum 3. Mal innerhalb der letzten 4 WM-Endrunden – unter den letzten 16 Teams steht. Als «ehrenwerte Leistung» feiern dies die hiesigen Medien ab.

Kommentiert wird allerdings auch der Weg bzw. der letzte Schritt in die Achtelfinals, und dies schonungslos kritisch trotz Ungeschlagenheit in der Gruppenphase. Denn der Auftritt beim 2:2 gegen Costa Rica vermochte nicht zu gefallen. So lautet denn auch der Tenor: «Glanzlos, aber glücklich» (Tages Anzeiger) oder «Hauptsache: weitergekommen» (NZZ).

Das sind Schweizer, die mit ihrer Fahrlässigkeit alles in Gefahr bringen.
Autor: Tages Anzeiger

Weiter seziert heisst es in der Zürcher Zeitung, dass man zum Vorrundenabschluss keine Nati gesehen habe, die ihre Arbeit bodenständig verrichten und ernsthaft bei der Sache sein würde. «Die Schweizer machen nicht den Eindruck, als wären sie wegen der Ereignisse rund um den ‹Doppeladler›-Jubel noch enger zusammengerückt, noch solidarischer geworden.».

Für den Tages Anzeiger steht ausser Frage, dass sich die Petkovic-Elf mit einer solchen Leistung keine Hoffnung machen müsse, die Rückreise nochmals um ein paar Tage hinauszuschieben. Dabei wäre es jetzt an der Zeit, gegen die Weltnummer 24 den nächsten Schritt zu machen. «Doch die Aufgabe ist undankbar, weil Schweden ein zäher Gegner ist.»

Abgesehen von Yann Sommer war der Rest in der ersten halben Stunde unter Achtelfinal-Niveau.
Autor: NZZ

Es wurden «behäbige Schweizer» beobachtet, denen die Führung aus heiterem Himmel in den Schoss fiel. So findet die NZZ im Nachgang des Matches gegen beherzte Zentralamerikaner: «Nach dieser ersten halben Stunde hätten sie gut und gerne mit zwei oder drei Toren in Rückstand liegen können.» Ungenügend war ebenso die Schlussphase: «Dabei zeigten sie das Gesicht einer Equipe, die nachlässig verteidigt und sich zu sehr an sich selbst begeistert.»

Als Schlussfazit wagte die Zeitung folgenden Exkurs: «Nun, Ornithologen wurden enttäuscht an diesem Abend, es gab keine Vogel-Gesten zu beobachten. Die Schweizer boten das, wofür sie nach Russland gereist waren: Fussball, der allerdings nur phasenweise überzeugte.»

Schlechter als beim 2:2 gegen Costa Rica ist kaum möglich. Spielerisch war die Darbietung der Schweizer armselig.
Autor: Aargauer Zeitung

Lange mochte sich der Schreibende aber nicht darüber aufhalten. Lieber richtete er den Blick nach vorn und äussert sich zum Achtelfinal-Gegner Schweden. «Seine fussballerischen Qualitäten sind begrenzter als auch schon. Ohne den Schweden zu nahe zu treten: Ausserhalb der Landesgrenzen würde sie kaum jemand vermissen, wenn sie nicht an der WM teilnehmen würden.»

Aufwachen, liebe Nati. Es ist wahrscheinlich die schlechteste Startphase in der Ära Petkovic
Autor: Blick

Für das Boulevard-Medium hat dringliche Priorität, dass die Mannschaft für das Schweden-Spiel vom allerersten Moment an bereit ist. «In jeder Partie am Anfang in die Bredouille zu geraten, das geht nicht das ganze Turnier lang gut.» Der Blick klammert sich allerdings auch an diesen Strohhalm: «Wer so schwach spielt und dann sogar mit einem 1:0 in die Pause geht, der hat alles Glück auf seiner Seite.»

Video
Die Schweiz mit Remis gegen Costa Rica
Aus FIFA WM 2018 Clips vom 28.06.2018.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 59 Sekunden.

Sendebezug: Laufende WM-Berichterstattung SRF zwei

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