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Experte Crépin vor WM-Final Frankreich will den Albtraum vergessen machen

Zum 3. Mal WM-Finalist: Pogba und Co. müssen auf dem Weg zur Spitze einen allgegenwärtigen Albtraum überwinden.

Es war alles angerichtet für Frankreich: Die EM 2016, zuhause ausgetragen. Eine mehr oder weniger lösbare Auslosung. Und schliesslich ein Halbfinal gegen Deutschland (2:0 dank einem Griezmann-Doppelpack), der ein ganzes Volk erbeben liess. Im Vorfeld des Endspiels sah man sich gegen Portugiesen, die sich während des ganzen Turniers schwer getan hatten, bereits als Sieger.

Wir haben es immer noch nicht verdaut.
Autor: Didier Deschamps

Dann der Albtraum: Eder versetzte den Franzosen mit seinem Treffer in der Verlängerung den Dolchstoss und sicherte Portugal den ersten EM-Titel. «Das Endspiel ist nun 2 Jahre her. Doch wir haben es immer noch nicht verdaut. Es ist immer noch da», erklärte Didier Deschamps, Trainer der «Équipe Tricolore», nach dem 1:0-Halbfinalsieg über Belgien.

Ich kenne den Geschmack einer Final-Niederlage. Er ist sehr bitter.
Autor: Paul Pogba

2 Jahre nach der EM steht Frankreich also wieder in einem Final, dieses Mal an der WM. Ein Déjà-vu steht ausser Frage: «2016 waren die Ferien nach der EURO alles andere als schön», erinnert sich Paul Pogba. «Ich kenne den Geschmack einer Final-Niederlage. Er ist sehr bitter.»

Der Frankreich-Experte

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Timothé Crepin arbeitet seit 2012 als Fussball-Journalist für das Magazin «France Football». Er ist 29 Jahre alt, stammt aus Reims und wohnt heute in Paris.

Zunächst machte das französische Team an dieser WM Sorgen. Dann drückte es aufs Gaspedal und zeigte seit dem Achtelfinal ein überzeugenderes Gesicht. Nun agiert Frankreich mit mehr Sicherheit, mehr Erfahrung. Bestes Beispiel: Raphaël Varane. Der dreifache Champions-League-Sieger mit Real Madrid mausert sich zum vielleicht besten Verteidiger der WM.

An der EURO dachten wir: ‹Das ist schon so gut wie erledigt.›
Autor: Paul Pogba

«An der EURO dachten wir: ‹Das ist schon so gut wie erledigt.›», fügt Pogba an. «Die Mentalität ist diesmal eine andere. 2016 dachten wir, dass der Halbfinal gegen Deutschland das Endspiel sei und wir gegen Portugal bereits als Sieger feststanden. Heute ist das anders: Wir wollen nicht den selben Fehler machen und diesen Final anders gestalten.»

Nachfolger der «Generation Zidane»?

Ähnlich äussert sich Samuel Umtiti: «Wir wissen, dass wir vor 2 Jahren versagt haben. Aber wir sind uns auch bewusst, was wir ändern müssen, um das nicht zu wiederholen. Jeder hat aus der Niederlage sein Fazit gezogen.» Der Barcelona-Verteidiger steigt optimistisch in den Höhepunkt des Turniers: «Wir müssen einfach gleich weiterspielen, wie bisher. Und das werden wir auch. Wir sind auf einem guten Weg.»

Die Equipe von Captain Hugo Lloris hat sich enorm gesteigert: Von einem Team, auf das vor einem Monat noch kaum jemand gewettet hätte, zu den potentiellen Nachfolgern der «Generation Zidane». 1998 hatte er die Franzosen als Captain zum WM-Titel geführt. Lloris soll ihm nachfolgen und für den zweiten Stern auf dem Trikot Frankreichs sorgen. Die ganze Nation erwartet seit Dienstagabend nichts weniger als das.

Video
Frankreich schlägt Belgien und steht im Final
Aus FIFA WM 2018 Clips vom 10.07.2018.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 58 Sekunden.

Sendebezug: Laufende WM-Berichterstattung SRF zwei

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