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SRF-Tippspiel-Gewinner «Ein befreites Zuschauen war es nicht mehr»

Martin Krügel hat sich im WM-Tippspiel gegen mehr als 200'000 andere User durchgesetzt. Das Interview mit dem Sieger.

SRF Sport: Herzliche Gratulation zum Sieg im SRF-Tippspiel. Ab wann haben Sie damit gerechnet, dass es tatsächlich reichen könnte?

Martin Krügel: Nach den Vorrundenspielen war ich unter den ersten 1000, danach ging es rangmässig ziemlich schnell nach vorne. Als ich dann meinen Freunden gesagt habe, dass ich es gerne auf die erste Seite schaffen will, haben mich alle eher ungläubig angeschaut. Mit der Zeit hat sich dann aber eine ganz eigene Dynamik entwickelt. Wirklich an den Sieg geglaubt habe ich wegen den Zusatzpunkten aber erst, als es feststand.

Wen haben Sie als Weltmeister getippt?

Frankreich. Das hat mir dann noch 10 Zusatzpunkte eingetragen. Nach den Gruppenspielen habe ich mir gedacht, der Final könnte Belgien – Kroatien heissen. Weil ich immer auf Siege dieser beiden Mannschaften getippt habe, habe ich oft gepunktet.

Es spielte gar keine Rolle mehr, für welche Mannschaft ich bin. Das ist auch ein bisschen ein ‹Seich›.
Autor: Martin Krügel

Wem haben Sie – abgesehen vom Tippspiel – persönlich die Daumen gedrückt?

Das ist schwierig zu sagen. Eigentlich bin ich ein absoluter Schweiz und England-Fan, mit der Zeit habe ich aber gar nicht mehr mit einer Mannschaft mitgefiebert, sondern es drehte sich alles nur noch ums Tippen. Ein befreites Zuschauen war es eigentlich nicht mehr.

Dann erübrigt sich wohl die Frage, ob Sie beim Tippen eher auf Ihren Verstand oder das Herz gehört haben?

Aufs Herz hörte ich überhaupt nicht mehr. Es spielte mit der Zeit gar keine Rolle mehr, für welche Mannschaft ich bin. Das ist auch ein bisschen ein «Seich». Ich weiss auch nicht, ob ich das noch einmal mache. Es ist schon eine ganz andere Art von Spiele schauen, wenn man immer nur an seinen Tipp denkt. Man sitzt fast ein bisschen gestresst vor dem Fernseher.

Welchen Ratschlag haben Sie als frischgebackener Tippkönig an andere?

Ich kann nur sagen, wie ich es gemacht habe. Ich habe kein einziges Unentschieden getippt. Ausserdem habe ich meine Tipps nie kurzfristig noch geändert. Ich muss aber sagen, dass ich überhaupt keine Tippspiel-Erfahrung habe. Und als Fussballexperten würde ich mich auch nicht bezeichnen. Ab und zu schaue ich Super League und in der Bundesliga interessiert mich Köln. Aber das mit dem Tippspiel hat sich bei uns im Büro einfach so ergeben und das Ganze kam dann so ins Rollen.

Bald geht die Champions League los und damit ein neues Tippspiel. Sind Sie dort auch dabei?

(Lacht). Wenn Sie mich das vor zwei Monaten gefragt hätten, hätte ich nicht einmal gewusst, dass es das gibt. Und jetzt weiss ich ehrlich gesagt nicht, ob es nicht besser wäre, einfach mit Spass die Spiele zu schauen und nicht immer den Resultaten hinterher zu rennen.

Zur Person

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Martin Krügel ist 47 Jahre alt, wohnt in Urdorf und arbeitet bei einer Schweizer Grossbank. In seiner Freizeit ist der Vater zweier Töchter gerne mit Familie und Freunden unterwegs, fährt im Winter Ski und kocht gerne.

Sendebezug: Laufende WM-Berichterstattung auf SRF zwei

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