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WM: Der schmale Grat der Nati Mit einem Tor mehr wäre man Gruppensieger – mit einem weniger out

Die Schweiz jubelt an der WM 2022 in Katar als Zweite der Gruppe G übers Weiterkommen. Doch in zweierlei Hinsicht war es haarscharf.

Es läuft die 89. Minute zwischen der Schweiz und Serbien. Christian Fassnacht kommt links hinter dem Strafraum völlig freistehend an den Ball, kann aufs Tor losziehen und hat das 4:2 auf dem Fuss. Doch der 29-Jährige wartet zu lange, der serbische Goalie Vanja Milinkovic-Savic ist schon bei ihm – die Chance vertan.

Am Ende siegt die Schweiz trotzdem 3:2 und jubelt als Zweitplatzierte der Gruppe G über die Achtelfinal-Quali. Aber: Hätte Fassnacht seine Chance genutzt – oder auch Manuel Akanji bei seinem Freistoss ins Aussennetz (81.) –, wäre die Nati gar als Gruppensieger weitergekommen. Im Achtelfinal hätte damit «nur» Südkorea anstatt Portugal gewartet.

Das wäre möglich gewesen, weil die Kameruner praktisch zeitgleich mit Fassnachts Chance gegen Brasilien mit 1:0 in Führung gingen. «Gleich nach meiner Auswechslung habe ich reingerufen, dass wir mit einem Tor mehr Gruppensieger wären», sagte Breel Embolo. Es sei ärgerlich, weil man eigentlich Chancen zu einem 4. Tor gehabt habe. «Trotzdem sind wir alle im Grossen und Ganzen enorm stolz.»

Die Abschlusstabelle

TEAM TORVERHÄLTNIS PUNKTE
1. Brasilien 3:1 6
2. Schweiz 4:3 6
3. Kamerun 4:4 4
4. Serbien 5:8 1

Fabian Schär, der zu diesem Zeitpunkt noch auf dem Feld gestanden hatte, erzählte: «Ja, jemand sagte am Schluss, dass uns jetzt ein Treffer mehr zum Gruppensieg reichen würde. Gleichzeitig war aber irgendwie nicht klar, ob wir – wenn wir noch einen kassieren – plötzlich draussen wären.»

Tatsächlich war der Grat der Nati sehr schmal. Für das von Schär beschriebene Szenario hätte Kamerun zwar 2:0 gewinnen müssen. Aber schon alleine wegen dem Sieg der Afrikaner hätte den Schweizern ein 2:2 nicht mehr zum Weiterkommen gereicht.

Mit einem Tor mehr wäre die Schweiz in Katar also Gruppensieger geworden – mit einem weniger wäre sie jetzt jedoch schon bald auf dem Heimflug. Das 3:2 von Remo Freuler wird in dieser Hinsicht gleich noch wertvoller.

SRF zwei, sportlive, 2.12.2022, 19:15 Uhr;

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