«Das schauen wir dann. Gehen wir Schritt für Schritt!» So kommentierte Vladimir Petkovic nach dem Abschlusssieg gegen Gibraltar in der EM-Qualifikation die Frage nach seiner Zukunft.
Petkovic ist der erste Schweizer Nationaltrainer, der die SFV-Auswahl drei Mal erfolgreich durch eine Qualifikation geführt hat. Gemessen an den gewonnenen Punkten ist er der erfolgreichste SFV-Coach der Geschichte. Trotzdem: Ob der im nächsten Sommer auslaufende Vertrag des 56-Jährigen verlängert wird, ist nicht sicher.
Medien stehen Petkovic kritisch gegenüber
Während sich Petkovic selber und der Verband bedeckt halten, rauscht es im Schweizer Blätterwald: Einige grosse Zeitungen fordern die Absetzung des Nationaltrainers nach der EM.
Die Zeit für eine Trennung nach 6 Jahren ist für alle Parteien die beste Lösung. Zu viel hat im kommunikativen Desaster geendet.
Das Nationalteam ist mehr als Lieferant von Ergebnissen. Deshalb ist es Zeit für Veränderungen. Sie müssen bei Petkovic beginnen.
Petkovic mag auf dem Trainingsplatz stark sein, daneben ist er es nicht.
Huggel gibt Rückendeckung
Anders sieht es SRF-Experte Benjamin Huggel. Für den 41-fachen Schweizer Internationalen war nach dem Gibraltar-Spiel klar: «Ich sehe keinen Grund, wieso man mit ihm nicht verlängern sollte. Er erreicht die Ziele, er hat den Rückhalt der Spieler.»
Zudem sei der Zeitpunkt für eine Absetzung nicht gut: «Meine Erfahrungen haben mir gezeigt, dass es keinen Sinn macht, einen erfolgreichen Trainer auszutauschen – weil man das nicht wirklich erklären kann.»
Petkovic nimmt in einem Monat Stellung
Allerdings sieht auch Huggel noch Potenzial bei Petkovic: «Seine repräsentativen Aufgaben erfüllt er noch nicht so gut. In diese Rolle muss er noch besser hineinwachsen.»
Am 13. Dezember will sich Petkovic ausführlich zur abgelaufenen Kampagne äussern. Nach der EURO-Auslosung vom 30. November wird dann der Fokus sicherlich auch auf die sportliche Zukunft gerichtet sein. Es ist anzunehmen, dass der SFV und Petkovic dann auch die Zusammenarbeit thematisieren.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 18.11.2019, 20:10 Uhr