Früher als gedacht steht für Spanien an der EM alles auf dem Spiel. Verzettelt sich der Europameister von 2008 und 2012 am Mittwoch in Sevilla auch gegen die Slowakei in brotlosem Ballgeschiebe, muss der Mitfavorit wohl bereits die Segel streichen. Spaniens Aussenverteidiger Cesar Azpilicueta wählte im Vorfeld drastische Worte: «Es ist eine Partie um Leben und Tod. Nur ein Sieg zählt für uns.»
Klare Steigerung gefordert
Kurioserweise kann den Spaniern in der Gruppe E auch ein drittes Unentschieden in die Achtelfinals verhelfen. Doch auf dieses Szenario dürfen sie sich nicht verlassen. Dass der Slowakei ihrerseits ein Remis reicht, hilft der Mannschaft von Trainer Luis Enrique kaum. Es lässt den Gegner höchstens etwas defensiver spielen.
Umso mehr muss Spanien zeigen, dass es mehr kann, als sich nur den Ball zuzuspielen. Nur mit einem Sieg sind die Iberer aus eigener Kraft im Achtelfinal dabei.
Busquets kehrt zurück
Die heimischen Fans und Medien sind nach den ungenügenden Auftritten gegen Schweden (0:0) und Polen (1:1) bereits vergrault. «Eine düstere Atmosphäre herrscht über der EM-Tour der Selección», befand El Pais.
Hoffnung macht indes die Rückkehr des schmerzlich vermissten Captains Sergio Busquets, dessen positiver Corona-Test die EM-Vorbereitung empfindlich gestört hatte. Es dürfte nicht die einzige personelle Rochade sein. Für die Torproduktion sind schliesslich andere zuständig. Die Ausbeute der bislang eingesetzten Offensivkräfte: 1 Tor in 180 Minuten.
Polen braucht einen Sieg
Klar ist die Ausgangslage für Polen. Das Team um Weltfussballer Robert Lewandowski braucht gegen das bereits qualifizierte Schweden einen Sieg, um das Ticket für die K.o.-Phase noch zu lösen.
Nach der Auftaktniederlage gegen die Slowakei tankten die Polen mit dem 1:1 gegen Spanien viel Selbstvertrauen. «Die Hoffnung beim Volk ist wieder geweckt», schrieb die Gazeta Wyborcza vor dem letzten Gruppenspiel.