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Leichtathletik-WM Mo Farah: Das grosse «M» verlässt die Bahn

Neben Usain Bolt verlässt eine weitere Leichtathletik-Legende ihr Metier: Der Brite Mo Farah wechselt von der Tartanbahn auf die Marathonstrecke. Eine Würdigung.

Nein, das Londoner Heimpublikum war «not amused», als Muktar Edris nach seinem Triumph über 5000 m ein «M» über seinem Kopf formte. Denn dieses «M» hatte sich der Lokalmatador Mo Farah zum Markenzeichen gemacht, seine zahllosen Erfolge damit gefeiert.

Video
Edris schlägt Farah - die Entscheidung über 5000 m
Aus sportlive vom 12.08.2017.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 14 Sekunden.

Dernière in Zürich

Der Äthiopier Edris hatte die symbolträchtige Geste, deren Name übrigens «Mobot» ist, wohl als Würdigung an den entthronten Langstrecken-König gerichtet. Die Zuschauer pfiffen ihn dennoch aus. Sie hatten – genau wie der tränenüberströmte Farah selbst – im letzten Bahnrennen von «Sir Mohamed Farah» mit Gold gerechnet. Im letzten Rennen verlor der 34-Jährige seinen Nimbus des Unbesiegbaren, nicht aber seinen Legendenstatus.

Noch zweimal ist der 6-fache Weltmeister und 4-fache Olympiasieger auf der Tartanbahn unterwegs: In Birmingham und an Weltklasse Zürich (24. August). Dann wechselt der gebürtige Somalier zu den Marathonläufern. Bereits jetzt ist es Zeit, auf die grössten Erfolge des Langstrecken-Königs zurückzublicken.

An der WM in Daegu 2011 blieb dem Sieger des New-York-City-Halbmarathons das Double noch verwehrt: Gold über 5000 m liess er Silber über 10'000 m folgen. An den Olympischen Spielen in London im Jahr darauf schaffte er den Doppelpack.

An der WM in Moskau bestätigte Farah seinen Favoritenstatus. Sowohl über 10'000 als auch 5000 Meter konnte ihm keiner das Wasser reichen. Übrigens: Der damals 19-jährige Edris wurde über die kürzere Distanz 7.

Im Zwischenjahr 2014 blieb dem Doppeleuropameister von Zürich auch etwas Zeit, um «fremdzugehen»: Farah lief in London seinen ersten Marathon und wurde auf Anhieb 8. Die WM in Peking wurde zur «Mo-Show». Vor allem über 5000 m, wo er mit über einer Sekunde Vorsprung gewann, war kein Kraut gegen Farah gewachsen.

Als erster und einziger Athlet seit dem Finnen Lasse Viren (1972/1976) verteidigte er das olympische Langstreckendouble 2016 in Rio. Geehrt wurde er für seine Leistungen auch ausserhalb des Stadions: 2017 erhob ihn die Queen in den Adelsstand.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 12.08.2016, 19:55 Uhr

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