Am 6. Oktober 1985 lief Marita Koch in Canberra die 400 m in 47,60 Sekunden. Ein Weltrekord, so unglaublich wie umstritten. Bis heute blieb die Zeit unerreicht und geht wohl als Resultat des systematsichen Dopings in der DDR hervor.
«Viele meinen, etwas über mich aus irgendwelchen komischen Unterlagen zu wissen. Die belegen überhaupt nicht, was man wirklich gemacht hat», sagte jedoch Koch. Dokumente belegen allerdings, dass sie beim Weltrekord hohe Mengen des Anabolikums Oral-Turinabol zur Leistungssteigerung verabreicht bekommen hat.
Doch die ehemalige Sprinterin, die insgesamt 17 Weltrekorde aufstellte, bestreitet, die unerlaubten Mittel geschluckt zu haben. Sie sei «immer clean» gewesen, sagte die Olympiasiegerin von Moskau 1980.
Kochs Zeit über 400 m ist bis heute der zweitälteste Weltrekord der Leichtathletik-Geschichte. Am 26. Juli 1983 lief Jarmila Kratochvilova (Tschechoslowakei) in München die 800 m in 1:53,28 Minuten. Seitdem war keine Frau mehr schneller.
Die schnellsten 400-m-Zeiten seit 2000
48,70 s | Sanya Richards (USA) | 2006 |
48,89 s | Ana Guevara (Mex) | 2003 |
49,07 s | Tonique Williams-D. (Bahamas) | 2004 |
49,16 s | Antonina Kriwoschapka (Russ) | 2012 |
49,26 s | Allyson Felix (USA) | 2015 |
49,28 s | Julija Guschtschina (Russ) | 2012 |
49,28 s | Lorraine Fenton (Jam) | 2002 |
49,32 s | Shericka Williams (Jam) | 2009 |
49,33 s | Amantle Montsho (Botswana) | 2013 |
49,35 s | Anastasija Kapatschinskaja (Russ) | 2011 |