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(Radio SRF 1, Morgenbulletin vom 28.10.19)
Aus Eishockey vom 28.10.2019.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 32 Sekunden.
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OL in China Schlechte Karten, «Bschiss» – und ganz viel Reis

Orientierungsläufer sind es gewohnt, sich in widrigen Bedingungen zurechtzufinden. In China sind die Hürden aber höherer Natur.

China ist kein typisches OL-Land. Und doch findet im Reich der Mitte nach der CISM-Militärweltmeisterschaft gegenwärtig der Weltcup-Final statt. Es sind Wettkämpfe, an denen die Läufer auf andere Schwierigkeiten als in Mitteleuropa oder Skandinavien treffen.

Abkürzungen für einheimische Läuferinnen

So kam es bei den CISM-Bewerben zur überraschenden Situation, dass im Frauenrennen gleich 3 der 4 topklassierten Athletinnen aus China kamen. Nach einem Protest der anderen Nationen stellte sich heraus, dass keine Orientierungsläuferinnen am Werk gewesen waren, sondern Leichtathletinnen, denen das Kartenmaterial schon früher ausgehändigt worden war. Auch geheime Abkürzungen waren eigens für die Einheimischen angelegt worden.

Deshalb gibt es jetzt halt Reis. Viel Reis.
Autor: Elena Roos

Die Schweizerin Elena Roos, die nach der Disqualifikation der chinesischen Teilnehmerinnen noch CISM-Bronze holte, ärgerte sich über den «Bschiss»: «Das war kein schöner Moment. So etwas ist im OL-Sport noch nie passiert – und es sollte auch nicht passieren.»

Karten lesen mal anders

Am Weltcup-Final, der gegenwärtig in Nanhai über die Bühne geht, hat sich die Lage normalisiert. Und doch sind die Bewerbe in China anders als sonst: Einerseits sind die Wälder dichter als in Europa, andererseits sehen die Gebäude anders aus, was die Orientierung auch innerorts erschwert. Weniger detaillierte Karten tragen das ihre zu happigen Wettkämpfen bei.

Roos erklärt den Unterschied so: «Wir müssen anhalten, um die Karte zu lesen, und dann weiterlaufen.» Normalerweise wird der nächste Posten im Lauf angepeilt.

Schweiz siegt im Teamwettkampf

Auch das Organisatorische verlangt dem Schweizer Team Besonderes ab. Das eigens aus der Schweiz mitgebrachte Essen ging unterwegs verloren. «Deshalb gibt es jetzt halt Reis. Ganz viel Reis», so die Tessinerin mit einem Lachen.

Am Ende bleibe der OL aber auch in China ein OL. Kein Wunder deshalb, dass auch die Schweiz vorne vertreten ist. Im Team-Wettkampf am Sonntag siegte die Equipe mit Simona Aebersold, Matthias Kyburz, Joey Hadorn und Roos.

Sendebezug: Radio SRF 1, Bulletin von 06:20 Uhr, 28.10.19

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